Die Anzeigenplattform Ebay Kleinanzeigen warnt aktuell vor vermehrten Betrugsversuchen, die allesamt die Übernahme von Accounts zum Ziel haben. Das Unternehmen berichtet, dass die Zahl der Anfragen im Hinblick auf widerrechtlich Kontoübernahmen im letzten Jahr um 250 Prozent zugenommen hat. Oftmals, so berichtet der Support, bemerken die Nutzer:innen die feindliche Übernahme auch erst, wenn es schon zu spät ist, wenn nämlich bereits Waren in ihrem Namen angeboten werden. Meist ist das mit Beschwerden von geprellten Kund:innen verbunden, die dann Waren bezahlt, aber natürlich nicht erhalten haben. Insgesamt sei ungefähr die Hälfte aller Anfragen an den Kundenservice verbunden mit Account-Übernahmen, erklärt das Unternehmen.
Die bestehenden Konten sind vor allem deswegen interessant, weil sie ein positiv Vorleben haben – sie existieren meist seit längerer Zeit, haben positive Bewertungen und gutes Feedback eingesammelt, was sie für Betrüger attraktiv macht. Denn hier sind Käufer oftmals eher gewillt als bei neu angelegten Konten, in Vorleistung zu treten und gegebenenfalls per Vorkasse Waren anzufordern.
Prinzipiell sollten sowohl Käufer als auch Verkäufer bei Auffälligkeiten schnell reagieren, um mögliche Schäden zu verhindern. Wichtig sei es auch, regelmäßig das eigene Passwort zu wechseln und – noch viel wichtiger – nicht überall dasselbe oder ein sehr ähnliches oder erratbares Passwort zu verwenden. Denn oftmals stammen die Passwörter aus bekannten Leaks, in denen Millionen von Passwörtern zusammen mit dem Login erbeutet wurden.
Passwort sicher wählen: Diese Regeln helfen weiter
Tests mit solchen Listen haben gezeigt, wie leichtsinnig manche Nutzer hier agieren, indem sie ein und dieselbe Login-Passwort-Kombination für verschiedene Zugänge verwenden. Welche deiner Passwörter bereits in Umlauf sind, kannst du unter „Have you been pwned“ testen. Verzichten solltest du auch auf zu einfache Passwörter, etwa solche, die als Begriff in Wörterlisten auftauchen können. Denn die Wörterlisten-Strategie zum Testen von Zugängen ist seit vielen Jahren weit verbreitet.
Für Ebay Kleinanzeigen bleibt daher nicht mehr, als den Kund:innen zu empfehlen, möglichst komplexe Passwörter zu generieren, die im Idealfall Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Wer sich seine ganzen Passwörter nicht mehr merken kann, sollte diese dennoch optimalerweise nicht im Internet-Browser speichern (auch wenn das immerhin besser ist, als stets dasselbe Passwort zu verwenden), sondern ein Passwort-Tool wie das kostenlose Keepass verwenden.