Ebay hat sein Anzeigengeschäft an den norwegischen Onlinemarktplatz Adevinta verkauft, wie beide Unternehmen mitteilen. Für die Übernahme von Ebay Kleinzanzeigen und mobile.de zahlt Adevinta demnach insgesamt 9,2 Milliarden Dollar, aufgeteilt auf 2,5 Millarden Dollar und 540 Millionen Aktien.
Ebay und Adevinta decken 20 Länder ab
„Mit der Übernahme der Ebay Classifieds Group wird Adevinta zum weltweit größten Online-Kleinanzeigenunternehmen mit einem einzigartigen Portfolio führender Marktplatzmarken“, sagte Adevinta-CEO Rolv Erik Ryssdal laut Mitteilung.
Adevinta ist eine Abspaltung des norwegischen Medienkonzerns Schibsted und betreibt nach eigenen Angaben digitale Marktplätze in 15 Ländern. Die Aktien des Unternehmens sprangen am Dienstag nach der Ankündigung des Deals um 39 Prozent nach oben.
Laut Reuters hat Adevinta durch die Übernahme sein Geschäft praktisch verdoppelt. Ebay ist in 13 Ländern aktiv. Gemeinsam decken die Konzerne jetzt Märkte in 20 Ländern ab.
Ebay wollte Anteile behalten
Neben Adevinta hatte anfangs auch Axel Springer geboten. Der Online-Händler Prosus, eine Tochter des afrikanischen Technologieinvestors Naspers, hatte wohl bis zuletzt mitgeboten, wie Reuters aus Insiderquellen erfahren hat. Demnach hätte Prosus neun Milliarden Dollar ausgezahlt.
Ebay hat sich aber schlussendlich für den Deal mit Adevinta entschieden, um einen größeren Anteil zu behalten. Mit 44 Prozent der Anteile und 33 Prozent der Stimmrechte wird Ebay größter Aktionär von Adevinta.
Ebay stand unter Druck einiger Investoren, die eine Stärkung einzelner Sparten und eine Trennung von anderen gefordert hatten. Sie hatten von Ebay gefordert, sich vom Kleinanzeigen-Geschäft zu trennen.
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