Ecojet: Britische Fluggesellschaft will ab 2025 elektrisch fliegen
Der Gründer von Ecotricity, Dale Vince, hat den Start von Ecojet angekündigt. Zusammen mit dem Piloten Brent Smith hat Vince die Fluggesellschaft gegründet.
Dabei handelt sich um die weltweit erste Fluggesellschaft, die mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Der Beginn einer Revolution – denn zum ersten Mal wäre der emissionsfreie Flugverkehr möglich.
„Klimakiller“ Flugzeug: Ambitionierte Ziele der Branche
Der Luftverkehr ist für rund drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Neben der Vermeidung von CO2-Ausstößen ist es aber auch notwendig, die Emissionen von Stickoxiden und die Erzeugung von Kondensstreifen zu reduzieren.
Um einen emissionsfreien Flugverkehr zu gewährleisten, haben sich Fluggesellschaften, Flugzeughersteller und Flughäfen weltweit zusammengetan und beschlossen, bis 2050 einen CO2-neutralen Luftverkehr zu ermöglichen.
Um dieses Ziel wirklich zu erreichen, haben sie sich auf die Klimaschutzstrategie der europäischen Luftverkehrswirtschaft „Destination 2050“ verständigt. Diese Strategie sieht eine Dekarbonisierung der europäischen Luftfahrt vor.
Mit dem aufgestellten Fahrplan trägt der europäische Luftfahrtsektor zum Pariser Abkommen bei und erkennt die Dringlichkeit an, das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad zu verfolgen.
Konventionelle Flugzeuge werden gepimpt
Dale Vince hat sich mit dem erfahrenen Piloten Brent Smith und einem Team von Luftspezialist:innen zusammengetan, um Ecojet zu gründen. Die Flüge im Vereinigten Königreich werden Anfang 2024 aufgenommen.
Zunächst kommen die Flugzeuge auf der Strecke von Edinburgh nach Southampton zum Einsatz. Kurz danach auch auf dem europäischen Festland, wobei auch Langstreckenflüge geplant sind.
Die Flotte von Ecojet soll aus konventionellen Flugzeugen bestehen, die mit wasserstoffelektrischen Antrieben nachgerüstet werden. Der Clou: Nach der Umrüstung werden die Flugzeuge immer noch mit der gleichen Leistung betrieben. Aber die CO2-Emissionen werden um 100 Prozent reduziert.
Die Nutzung der „alten“ Flugzeuge hat noch einen weiteren Vorteil: Jährlich können dadurch 90.000 Tonnen Kohlenstoff eingespart werden, die man für das Bauen völlig neuer Modelle investiert hätte.
Das einzige Nebenprodukt wird Wasser sein. Dieses kann aufgefangen und an die Atmosphäre abgegeben werden, um die schädlichen Auswirkungen von Kondensstreifen zu vermeiden.
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Flugstrecken sichern und Nachrüstungen
Kurzfristig wird Ecojet mit konventionell betriebenen Flugzeugen an den Start gehen, um sich Flugstrecken und eine Lizenz der Zivilluftfahrtbehörde zu sichern. Zwei verschiedene Größen von Turboprop-Flugzeugen (ein Flugzeug mit 19 Sitzen und ein Flugzeug mit 70 Sitzen) machen den Anfang.
Nachgerüstet mit den wasserstoffelektrischen Antrieben werden diese Flugzeuge sobald sie von der Civil Aviation Authority (CAA) für den Betrieb zugelassen wurden. Die ersten Nachrüstungen werden im Jahr 2025 nach Aufnahme des Flugbetriebs erfolgen.
Weitere „radikale“ Maßnahmen an Bord
Um die Auswirkungen der Luftfahrt weiter zu verringern, werden an Bord noch weitere Maßnahmen ergriffen. Darunter fällt das Servieren von Mahlzeiten auf pflanzlicher Basis, der Verzicht auf Einwegplastik und die Ausgabe umweltfreundlicher Uniformen an das Personal.