Ein Strand im Garten: Wie Pokémon Go für Verwirrung bei Open Street Maps sorgt

Es ist weiß, länglich und wühlt sich aus dem Sand: Das Pokémon Schlidga, im englischen Wiglett, erinnert stark an einen Wattwurm. Da liegt es nahe, dass Schligda im Mobile Game Pokémon Go nur dann zu finden ist, wenn sich die Spielenden in Küstennähe oder am Strand befinden.
Doch was tun, wenn weit und breit kein Strand in Reichweite ist? Ein Workaround, den sich einige User des beliebten Mobile Games zunutze machen, sorgt für ein kurioses Problem abseits der Spielcommunity.
Pokémon Go sorgt für Pseudo-Strände bei Open Street Maps
Weil das Pokémon-Go-Entwicklerstudio Niantic für die Orientierung im Spiel auf den Open-Source-Kartendienst Open Street Maps zugreift, erstellen Spieler:innen seit dem Schligda-Release im April 2024 dort immer wieder Pseudo-Strandabschnitte. Die sorgen dafür, dass das seltene Wasser-Pokémon auch mitten im Landesinneren, auf Parkplätzen oder in Gärten auftaucht – es sei denn, die virtuellen Strände werden wieder gelöscht.
Denn während Pokémon-Go-User die falschen Strandabschnitte bei Open Street Maps erstellen, versucht die ehrenamtliche Community des Open-Source-Kartendienstes dafür zu sorgen, dass nur da Strand auf der Karte auftaucht, wo auch tatsächlich Strand ist. In einem Thread mit der Überschrift „Vorsicht vor falschen Stränden (Pokémon Go)“ tauschen sich die Freiwilligen über auffällige neue Abschnitte aus und diskutieren den Umgang mit denjenigen, die aufgeflogene Pseudo-Strände erstellen.
Pokémon Go: Phänomen aus der Release-Zeit ist zurück
Ganz neu ist das Phänomen der Fake-Landstriche und die damit verbundene Fehde der Communitys übrigens nicht. Schon beim Release von Pokémon Go hatten Spieler:innen Einträge auf Open Street Maps gemacht, die sie im Spiel voranbringen sollten. Damals waren zum Beispiel virtuelle Parks aufgetaucht, die es in der realen Welt gar nicht gab; einem Street-Maps-User zufolge hatten Pokémon-Fans außerdem Schulen auf der digitalen Karte vergrößert, um den Handlungsspielraum anderer Spieler:innen potenziell einzuschränken.