Eingefrorene Kundengelder bei Binance: Bundesrichterin fordert SEC zu Kompromiss auf

Binance (Foto: Shutterstock/Askarim)
In der vergangenen Woche beschuldigte die SEC Binance und ihre US-Tochtergesellschaft, Kundenanlagen missbräuchlich behandelt und die Aufsichtsbehörden belogen zu haben. Die SEC versuchte auch, die Vermögenswerte des Unternehmens in den USA einzufrieren. Daraufhin kündigte Binance an, als Konsequenz seinen Betrieb in den USA einstellen zu müssen.
Richterin Amy Berman Jackson vom US-Bezirksgericht für den District of Columbia forderte laut New York Times beide Seiten bei der Anhörung in Washington auf, über eine mögliche Einigung bezüglich des Einfrierens der Vermögenswerte zu verhandeln. Dabei erklärte sie, dass sie der Meinung sei, dass beide Parteien einer Einigung näher seien als in den Gerichtsakten dargestellt. Darüber hinaus ordnete sie an, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden sollen. Die Richterin äußerte auch Bedenken hinsichtlich des Einsatzes der Durchsetzungsbefugnisse der SEC zur Regulierung der Kryptowelt und bezeichnete diese als „ineffizient und umständlich“.
Kryptobranche auf dem Prüfstand
Die Maßnahmen gegen Binance sind Teil eines zunehmend aggressiven regulatorischen Vorgehens gegen die Kryptoindustrie. Einen Tag nach der Klage gegen Binance verklagte die SEC auch Coinbase, die größte Kryptobörse der USA, wegen des Handels mit nicht lizenzierten Wertpapieren.
Dieser Doppelschlag hat die Branche erschüttert und die Aussicht auf einen langwierigen Rechtsstreit über die Zukunft von Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten aufkommen lassen. Seit dem Zusammenbruch der FTX-Börse im November letzten Jahres, der zu Strafanzeigen gegen den Gründer Sam Bankman-Fried führte, hat die Regulierung zugenommen. Der Versuch, die Vermögenswerte von Binance in den USA einzufrieren, war einer der bisher aggressivsten Schritte der SEC gegen Kryptounternehmen.