Hier kassieren CEOs 6.474-mal mehr als ihre Angestellten

In der Regel liegen Mediangehälter zwar etwas unter den Durchschnittsgehältern, trotzdem ist der Unterschied beachtlich – und gleichzeitig ein Höchstwert, wie der US-Gewerkschaftsbund meldet. Der Gehaltsunterschied zwischen CEO und Arbeitnehmer:in sei der höchste, seit die AFL-CIO vor vier Jahren mit der Erfassung dieser Kennzahl begonnen habe. Im Jahr 2020 verdienten CEOs „nur“ 299-mal mehr als ihre Belegschaft.
Die Gagen der höchstbezahlten CEOs veröffentlichte Forbes ebenfalls. Der absolute Topverdiener 2021 war Expedia-CEO Peter Kern mit 296,2 Millionen Dollar. Amazon-CEO Andy Jassy kam auf 212,7 Millionen Dollar und Intel-CEO Patrick Gelsinger noch auf 178,6 Millionen Dollar. Dagegen erhielt Apple-Boss Tim Cook „lediglich“ 98,7 Millionen Dollar.
Bei einem 324-fachen Verdienst eines 100-Millionen-CEO kämen Mitarbeiter:innern im Vergleich im Median immerhin noch auf ein erkleckliches Jahressalär von über 300.000 Dollar. Die Problematik liege jedoch in der Entwicklung, berichtet Forbes.
Die Gehälter der Vorstandsetagen seien in den letzten Jahrzehnten in die Höhe geschnellt. So stiegen die Einkünfte von 1978 bis 2020 inflationsbereinigt um 1.322,2 Prozent. Arbeitnehmer:innengehälter seien dagegen nur um 18 Prozent angewachsen. Die Corona-Pandemie habe die Vergütungslücke weiter vergrößert. Zwischen 2019 und 2020 hätten Top-CEOs über 14 Prozent mehr Gehalt bekommen – Arbeitnehmer:innen lediglich 1,9 Prozent. Dieser Zuwachs wurde allerdings komplett von steigenden Verbraucherpreisen geschluckt.
Für einen führenden Gewerkschaftsfunktionär sei diese Entwicklung eine „Gierflation“. Jenseits jeglicher Gier ist die Gehaltslücke bei Amazon. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters strich Amazon-CEO Jassy im Jahr 2021 6.474-mal mehr ein als der Medianverdienst im Unternehmen.
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