Einride bringt autonom fahrende E-Lkw nach Deutschland

Ein Einsatz des futuristisch aussehenden, autonomen T-Pods auf deutschen Autobahnen rückt näher. (Foto: Einride)
Waren auf intelligente, umweltfreundliche und kostengünstige Weise von A nach B transportieren – das ist das erklärte Ziel von Einride. Das schwedische Startup betreibt bereits große Elektro-Lkw-Flotten in Europa und den USA und arbeitet mit Branchenriesen wie Lidl Schweden, Maersk und Oatly zusammen. Jetzt soll das intelligente Betriebssystem Einride Saga auch in Europas größtem Exportmarkt Deutschland Fuß fassen.
So könnte der Warentransport der Zukunft aussehen
„Deutschland hat eine Vorreiterrolle in Europa. Wo es vorangeht, ziehen andere nach“, teilte Robert Falck, Gründer und CEO von Einride, in einer Pressemitteilung mit. „Wir haben die Möglichkeit und die Technologie, den größten Wandel in der Frachtindustrie seit der Erfindung des Verbrennungsmotors herbeizuführen und freuen uns darauf, gemeinsam mit lokalen Partnern Transportgeschichte zu schreiben.“
Das Konzept ist durchdacht: Die Technologieplattform des Unternehmens umfasst das intelligente Betriebssystem Einride Saga, elektrische und autonome Fahrzeugflotten sowie Lade- und Konnektivitätsnetzwerke. Lokale Partnerschaften, etwa mit dem schwedischen Hausgerätehersteller Electrolux, könnten dessen transportbezogenen CO2-Emissionen im Vergleich zu Dieselfahrzeugen um 92 Prozent senken – zu gleichbleibenden Kosten wie bei konventionellen Dieseltransporten.
Der Einsatz von Elektrotrucks trägt außerdem dazu bei, Verkehrslärm sowie schädliche lokale Feinstaub- und NOx-Emissionen zu verringern. Mit der Nutzung von autonomen Fahrsystemen dürften auf lange Sicht gesehen schließlich auch die vorgeschriebenen Pausenzeiten keine Rolle mehr spielen, selbst wenn die Fahrzeuge im nächsten Schritt noch von Telefahrern aus der Ferne gesteuert werden dürften.
Deutscher Straßengüterverkehr steht vor großen Herausforderungen
„Der deutsche Straßengüterverkehr steht vor seiner bisher größten Herausforderung: steigende Kraftstoff- und Energiekosten, massiver Fahrermangel und die Ziele der Bundesregierung, die Emissionen bis 2030 zu halbieren“, wird Robert Ziegler, General Manager Europe von Einride, in der Mitteilung zitiert.
„Mit Hilfe der Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung können wir Kosten, Lieferzeiten und Emissionen drastisch reduzieren. Jetzt ist es an der Zeit, dass deutsche Verlader eine neue Generation von Frachttechnologie einsetzen und ihr Geschäft zukunftssicher aufstellen“, so Ziegler weiter.
Seit Juni 2022 hat Einride die Genehmigung der US-Aufsichtsbehörde, in Zusammenarbeit mit GE Appliances seine selbstfahrenden Lastkraftwagen auf öffentlichen Straßen in den USA zu testen. In Berlin wird Einride zunächst ein regionales Büro einrichten, zudem werden logistische Knotenpunkte in Hamburg und im Ruhrgebiet aufgebaut.
Geplant ist der Aufbau eines Ladenetzes entlang der wichtigsten Handelsrouten in Deutschland und den angrenzenden Handelsregionen, um Kunden und Partnern die nahtlose Elektrifizierung des Verkehrs zu ermöglichen.