Studie zu Elektroautos: 80 Prozent Preisverfall bei Akkus zwischen 2010 und 2016
Elektroautos: Batteriepreise seit 2010 um 80 Prozent gefallen
Wie die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey & Company in einer aktuellen Studie schreibt, sind die Batteriepreise in den vergangenen sechs Jahren – konkret: zwischen 2010 und 2016 – um satte 80 Prozent gesunken. Bislang sind die Energiespeicher der größte Kostenfaktor bei der Produktion von Elektroautos. Ein Gesamtbatteriepaket schlägt der Studie zufolge derzeit etwa 230 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh) zu Buche.
Bei einer typischen Akkugröße von 60 Kilowattstunden bedeutet das, dass mit Mehrkosten von circa 14.000 US-Dollar gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrenner zu rechnen ist. Die anfallenden Bauteilkosten für Elektromotor und Steuerungselektronik eines Elektrofahrzeugs liegen indes auf dem gleichem Niveau wie das Paket aus Motor, Getriebe und Tank eines Autos mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor.
Damit sind Elektroautos in der Anschaffung immer noch teurer als Verbrenner – die monatlichen Verbrauchskosten eines Elektrofahrzeugs sind aber geringer, denn eine Kilowattstunde Strom ist günstiger als eine vergleichbare Menge Sprit. Laut einer Berechnung des ADAC, bei der von Durchschnittspreis von 1,30 Euro pro Liter Super und einem Strompreis von 28 Cent pro Kilowattstunde ausgegangen wurde, ist das E-Auto 30 Euro pro Monat günstiger. Allerdings darf die Wertminderung von Elektroautos nicht vernachlässigt werden: wegen des Alterungsprozesses der Akkus fällt sie höher aus als bei einem Verbrenner.
Tendenziell werden die Preise für Akkus weiter fallen und Elektroautos attraktiver machen. Um diese Entwicklung zu beschleunigen, hat beispielsweise Tesla in der Wüste Nevadas zusammen mit Panasonic eine eigene Batteriefabrik gebaut, wo Batteriezellen für die eigenen Projekte gefertigt werden. Auf diesem Wege hat Tesla sich von den großen Herstellern wie LG und Samsung weitgehend unabhängig gemacht und kann dadurch womöglich die Weltmarktpreise für E-Auto-Batterien weiter senken.
Elektroautos: Große Mehrheit würde eher von bekannten Herstellern kaufen
Die Dieselgate weiterhin den traditionellen Autobauern – nur etwa jeder Vierte nennt einen der neuen, auf Elektromobilität spezialisierten Hersteller. Lediglich zwei Prozent der Befragten würden beim Kauf eines E-Autos einem IT-Konzern vertrauen.
Aufschlussreich sind außerdem die in der Umfrage genannten Erkenntnisse zu den Hindernissen der Elektromobilität wie „mangelnde Reichweite“ und „Ladeinfrastruktur“. Denn es zeigt sich hier ein klarer Unterschied zwischen den Besitzern eines Elektroautos und den E-Fahrzeug-Interessierten: Während 24 Prozent der potenziell Interessierten sich um eine zu geringe Reichweite eines Elektroautos sorgen, teilen nur 13 Prozent der Stromer-Besitzer diese Angst. Ähnlich verhält es sich bei der Ladeinfrastruktur – hier fällt die Quote von 18 Prozent (Interessierte) auf 11 Prozent (Besitzer).
Timo Möller, Automobilexperte von McKinsey, empfiehlt daher, dass Autohersteller ein großes Augenmerk darauf legen sollten, „Vorurteile der Kunden abzubauen und die Vorteile von Elektroautos wie den geringen Verschleiß und die verzögerungsfreie Beschleunigung herausstellen“.
Trotz der bislang verhaltenen Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge ist das Interesse der Kunden grundsätzlich vorhanden: Laut der Umfrage hat fast jeder zweite Befragte beim Autokauf ein Elektrofahrzeug wenigstens zwischenzeitlich in Erwägung gezogen. Die Studie basiert auf Umfragen unter mehr als 1.000 Autokäufern in Deutschland und weiteren 6.000 Teilnehmern in den USA, China und Norwegen.
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Das Interesse an E-Autos ist also vorhanden und das zu Recht. Bei den neuesten E-Auto-Modellen sind schließlich (anders, als hier dargestellt) die Gesamtkosten inzwischen sogar niedriger, als bei einem Verbrenner. Das hat zwei (im Artikel nicht genannte oder meines Erachtens nicht richtig dargestellte) Gründe: 1. Sind die Wartungs- und Reparaturkosten von E-Autos erheblich niedriger, als die von Verbrennern. 2. Wird mit sinkenden Batteriekosten der Austausch einer Batterie erheblich billiger werden und Verbrenner werden wegen ihrer Nachteile immer weniger gefragt sein. Dadurch wird der Wiederverkaufswert von E-Autos in 10 Jahren höher sein, als der von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotor. Nicht zu vergessen sind das schönere und stressfreie Fahren mit einem E-Auto, der nicht vorhandene Lärm und die verhinderte Emission von Giftstoffen (z. B. Stickoxiden) in die Luft.
Tolle neue Welt .. ich kann es kaum erwarten.
Obwohl ich über 30tkm im Jahr fahre sehe ich die Reichweite als geringeres Problem an und das obwohl einige Reise selbst die abitionierten Angaben nicht erreichen. Denn die allermeisten Fahrten sind halt viel kürzer und die längeren Reisen erzeugen zwar viel LAufleistung, sind aber eher selten und dabei sind wir jedes zweite Wochenende auf Reisen. Wäre die Infrastruktur gegeben, es wäre die Reichweite kein Problem. Da die Infrastruktur aber selbst in fernerer Zukunft nicht so gegeben sein kann und deren Herstellung sich wirtschaftlich für die Masse gar nicht darstellen lässt. Gewinnt die Reichweite doch an Bedeutung. Aber dazu müsste sie so signifikant steigen und das wieder erzwingt blöde Konstruktionen.
Interessant, dass nach dieser Berechnung das E-Auto günstiger ist. Ich denke auch gerade darüber nach, ob ich mir einkaufen soll. Ich stehe gerade vor der Entscheidung, ob ich eine Getriebereparatur machen soll, oder mir gleich ein neues Auto kaufe. Mal sehen, ob ich ein gutes Angebot finde.