
Zu wenig Lademöglichkeiten für Elektroautos sind immer noch ein Kritikpunkt an der Elektromobilität. (Grafik: Shutterstock)
Die Absatzzahlen von Elektroautos zeigen nach oben, darin sind sich alle einig. Doch steigt auch die Akzeptanz? Ein Artikel in der FAZ sagt: „Nein.“ Die Umfragewerte für Elektromobilität sinken, das registrierten „unisono“ nationale und internationale Marktforschungsinstitute. Sorgen bereiten nach wie vor die Infrastruktur und die Preise für E-Autos. Noch vor einem Monat sah das Blatt eine steigende Kaufbereitschaft, die auch andere Studien belegen.
Eine Umfrage von Deloitte soll die sinkende Euphorie belegen. Ihr zufolge bevorzugen nur noch 41 Prozent der Befragten einen Elektroantrieb, 2019 seien es über die Hälfte gewesen. Eine von Eon Energie Deutschland beauftragte Studie kam zu einem anderen Ergebnis: Die Hälfte der Deutschen plane, als nächstes Auto einen Stromer anzuschaffen. In den alten Bundesländern steigt die Zahl sogar auf 61 Prozent. Das Trendbarometer Elektromobilität von der Beratungsgesellschaft Bearingpoint sieht ebenfalls eine steigende Akzeptanz: Im Vergleich zum Frühjahr dieses Jahres wollten bereits im Sommer vier Prozent mehr künftig elektrisch unterwegs sein. Ein anderes Papier, das ebenfalls Anfang November kursierte, stammt von der Wirtschaftsberatung EY. Es prognostiziert im kommenden Jahr einen E-Auto-Marktanteil von 32 Prozent – inklusive Plug-in-Hybriden. Die Zahlen des Kraftbundesamtes von November 2021 bestätigen diese Richtung: Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den Pkw-Neuzulassungen stieg um rund 40 Prozent auf ein Fünftel. Es war die einzige Antriebsart, die überhaupt Zuwächse zu verzeichnen hatte. Benziner-Registrierungen sanken im Vergleich zum Vormonat um rund -43 Prozent, Diesel um -56 Prozent.
Der DAT (Deutsche Auto Treuhand) zufolge haben sich die Befragten ihrer Studie mehr mit dem Thema auseinandergesetzt. Waren es im Herbst 2020 noch 29 Prozent, kletterte die Anzahl derjenigen, die diese Aussage für sich bejahten, auf 39 Prozent. Die FAZ sieht das als Beleg für die These, dass die Skepsis mit höherem Wissensstand steige. Bekannte Probleme seien: Unzureichende Ladeinfrastruktur, geringe Reichweiten, lange Ladezeiten und fragwürdiger Umweltnutzen. Hohe Folgekosten würden die staatlichen Kaufboni relativieren, findet der Verfasser. Als Beispiel dient die Instandsetzung nach Unfällen. Sie liege laut Allianz-Versicherung im Schnitt 30 Prozent über der von Verbrennern.
Zu guter Letzt entwickle sich der Wertverlust umgekehrt proportional zum Benzin- oder Dieselfahrzeug. Ein drei Jahre altes Elektroauto soll im September 2020 noch 52,7 Prozent des Restwertes erzielt haben, ein Jahr später seien es 47,4 Prozent gewesen. Die Zahlen bei Benzin und Diesel: 56 auf 58 und 52 auf 55,2 Prozent. Die DAT ist ein Unternehmen der Autoindustrie und sieht sich als Bindeglied zwischen den drei Hersteller-Verbänden VDA (Verband der Automobilindustrie), VDIK (Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller) und ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe).
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