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Studie: Stromverbrauch steigt durch Elektromobilität deutlich

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) sieht den Verkehrssektor als Treiber eines erhöhen Strombedarfs. Ihn zu decken, wirft Probleme auf, so die Studie –und die sind offenbar hausgemacht.

2 Min.
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Der gestiegene Bedarf erfordert den Netzaus- und umbau, sagt der Verband für Energiewirtschaft. (Bild: yelantsevv/ Shutterstock.com)

Nach der Sommerprognose schiebt der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier nun eine ausführliche Analyse des künftigen Stromverbrauchs nach. Im Vergleich zu 2018 steige der Bedarf im Jahr 2030 um rund elf Prozent, sagt er. Das steht in der Studie (Download), die Prognos, das Fraunhofer ISI und das Öko-Institut für sein Haus verfasst haben. Demnach liegt der prognostizierte Verbrauch für das Jahr 2030 mit 658 Terawattstunden nah am oberen Ende von Altmaiers im Sommer proklamierten Kanal zwischen 645 und 665 Terawattstunden. Es gibt jedoch auch senkende Faktoren.

Stromverbrauch 2030 BMWi

In einer Grafik machen die Studien-Autor:innen die Unterschiede noch einmal deutlich. (Quelle: BMWi)

Studie: Elektromobilität treibt den Stromverbrauch in die Höhe

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Für den Anstieg machen die Institute in erster Linie drei Faktoren verantwortlich. Am stärksten sorgt die E-Mobilität für einen erhöhten Bedarf: Sie rechnen mit einem Anstieg von 68 Terawattstunden im Vergleichszeitraum. Die Autor:innen haben dafür angenommen, dass 2030 rund 16 Millionen Elektroautos und 2,2 Millionen Plug-in-Hybride auf Deutschlands Straßen unterwegs sein werden. Für Busse und Zweiräder rechnen sie mit einem Anstieg von weiteren zwei Terawattstunden. Wer zusätzlich den steigenden Schienenverkehr einrechnet, erhält sogar ein Plus von insgesamt 81 Terawattstunden für den Verkehrsbereich.

Wasserstoff-Elektrolyse und Wärmepumpen erhöhen den Stromverbrauch

Zusätzlich gehen die Expert:innen von einem Anstieg des Bedarfs auf 36 Terawattstunden für Wasserstoff-Herstellung aus. Nur 12,5 Terawattstunden können über heimische Windkrafträder erzeugt werden. Diese Zahlen mussten nach unten korrigiert werden, da der Ausbau der Windkraft stockt. Der dritte neue Stromfresser-Bereich umfasst die Wärmepumpen. Die Verfasser:innen rechnen mit einer Vervielfachung der Wärmepumpen, in Privathaushalten, aber auch in Großanlagen für die Erzeugung von Fernwärme. Summa summarum sollen 45 Terawattstunden mehr für ihren Betrieb aufgewendet werden.

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Kraftwerkeigenverbrauch und der Bedarf der Batteriefabriken

Komplett neu in der Liste ist der Energieverbrauch für Gigafactories zum Antriebsbatteriebau wie in Grünheide, Bitterfeld-Wölfen und anderswo. 13 Terawattstunden setzen die Institute dafür an. Auf der anderen Seite spart Deutschland 51 Terawattstunden durch höhere Energieeffizienz. Zusätzlich fällt der Eigenverbrauch der Kraftwerke von 22 auf 12 Terawattstunden. Der Grund liegt im niedrigeren Stromkonsum von Gaskraftwerken in Relation zu Atomkraft- oder Kohlekraftwerken. Der langsame Ausstieg aus der Braunkohleförderung und der Produktion von Mineralölprodukten spart weitere sechs Terawattstunden ein.

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Bundesverband für Energie prophezeit 700 Terawattstunden für 2030

Der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) setzt der Prognose noch einen drauf. Nach eigenen Berechnungen steige der Stromverbrauch in 2030 wohl eher auf etwa 700 Terawattstunden. Er pocht auf einen höheren Anteil von regenerativen Energieformen. Geschäftsführerin Kerstin Andreae: „Es müssen deshalb endlich die Hemmnisse für den Ausbau der Windenergie an Land beseitigt und ein PV-Boom ausgelöst werden.“ Sie pocht zudem auf einen schnelleren Netzaus- und umbau sowie Speicher- und Lastmanagement-Lösungen.

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