Timing „war schrecklich“: Elon Musk über den Twitter-Kauf

Ein selbstkritischer Elon Musk? Ja, auch das gibt es hin und wieder. Der Milliardär gab am Montag Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein TV-Interview, in dem er zugab, dass seine Twitter-Übernahme aus finanzieller Sicht nicht geschickt war.
Es bleibe abzuwarten, ob dieser Schritt „finanziell klug war“, sagte er, derzeit sei er das nicht. Sein Timing für den Kauf des Kurznachrichtendiensts „war schrecklich“, gestand er ein.
Und das gelte anscheinend auch für die Summe, die er dafür in die Hand nahm. Denn Musk selbst erklärte, Twitter sei nur die Hälfte seines Kaufpreises von 44 Milliarden US-Dollar wert. Forbes berichtet, dass interne Unterlagen aus dem März 2023 das bestätigen. Dort wird das Unternehmen mit rund 20 Milliarden US-Dollar (18,5 Milliarden Euro) bewertet.
Die Übernahme bedauerte Musk aber nicht. Manche Dinge seien eben unbezahlbar, argumentierte er und unterstrich sein Ziel, Twitter zu einem Onlineparadies für freie Meinungsäußerung zu machen. Dazu passt allerdings nicht, dass er seit seiner Übernahme Kritiker:innen und Konkurrent:innen teilweise willkürlich von Twitter verbannt hat.
Musk möchte das Unternehmen auch mithilfe des kostenpflichtigen Monatsabonnements Twitter Blue rentabler machen. Wer dieses abschließt, bekommt das blaue Häkchen, das früher für verifizierte Accounts stand. Allerdings scheint es in diesem Bereich noch viel Luft nach oben zu geben.
Die Nachrichtenwebsite Mashable schätzte im März, dass Twitter nur etwa 475.000 zahlende Abonnent:innen hat – weniger als 0,2 Prozent der täglich aktiven Nutzer:innen. Wohl auch deshalb will Musk diesbezüglich Druck machen: Er kündigte an, noch diese Woche blaue Häkchen von „alten verifizierten“ Konten entfernen zu lassen. Bei der New York Times wurde dies schon Anfang April gemacht.
Das dürfte wohl der Versuch sein, diese Benutzer:innen dazu zu drängen, zu bezahlen, um ihre blauen Häkchen zu behalten.
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