Vor Ende des Players: Hier leben die Flash-Inhalte weiter
Die tanzende und singende Banane war ein beliebte Flash-Animation aus dem Jahr 2000. (Screenshot: Internet Archive)
Wie heißt es so schön? Das Internet vergisst nicht. Das mag stimmen, doch manchmal vergisst das Internet leider, wie bestimmte Dinge funktionieren. Ein Update jagt das nächste, die Browser werden immer schneller und besser, auf der Strecke bleiben Relikte der Internetanfänge, wie der am 1. Januar 1996 ins Leben gerufene Flash-Player von Adobe, dessen Support am 31. Dezember 2020 endgültig eingestellt wird.
Jeder, der regelmäßig im Internet unterwegs ist, wird früher oder später mal über den Flash-Player gestolpert sein und sich an einem der unzähligen Minigames erfreut haben. All diese Inhalte sollen bald schon Geschichte sein. Wäre da nicht das Internet Archive, vielen auch als „Wayback Machine“ bekannt, das es sich wenige Wochen vor dem geplanten Support-Ende zur Aufgabe gemacht hat, all die kreativen Flash-Inhalte zu sichern und so zu erhalten.
Spiele funktionieren dank Emulator weiter
Die Organisation hat auf ihrer eigenen Website eine Sammlung mit Flash-Content erstellt, auf der Nutzer Animationen und Spiele, die Jahrzehnte alt sind, über einen integrierten Emulator namens Ruffle erneut erleben können. Das Beste daran: Es muss sich nicht einmal mehr Gedanken um irgendwelche Sicherheitslücken gemacht werden, zu denen die Software gern hin und wieder neigte.
Mittlerweile wurden bereits mehr als 1.000 verschiedene Inhalte beim Internet Archive hochgeladen. Da sich der Emulator noch ein der Entwicklungsphase befindet, weisen die Macher darauf hin, dass aktuell eventuell nicht jede Animation und nicht jedes Spiel einwandfrei funktioniert. Wichtig ist für die Nutzung lediglich, dass ein Browser verwendet wird, der WebAssembly unterstützt. Das sollten jedoch so ziemlich alle modernen Browser können.
Die Kompatibilität mit Flash-Projekten, die nach 2013 erstellt wurden, gestaltet sich aktuell noch schwierig, aber auch daran wird gearbeitet. Für die meisten Nutzer ist es vermutlich ohnehin nur interessant, auf die Inhalte zuzugreifen, die sie als Kinder, in ihrer Jugend oder auch als junge Erwachsene kennengelernt haben. Mit der Einbindung des Emulators hat sich das Internet Archive zu einer Art Auffangstation für gefährdete Flash-Kreationen gemausert und wird damit auch auf viel Dankbarkeit unter den Nostalgikern stoßen.
