So entdeckst du Trittbrettfahrer im Team

Der Kollege am Nachbartisch wirkt superbeschäftigt. Gerade eben im Jour fixe hat er wieder von wichtigen Dingen gesprochen, die er auf die Straße bringt. Trotzdem wirst du das Gefühl nicht los, dass dabei am Ende nicht viel rumkommen wird? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du es hier mit einem Trittbrettfahrer zu tun hast. Die Krux: Das Team muss es ausbaden. Denn es macht die Arbeit des Schaumschlägers, der sich vor allem selbst vermarkten kann, mit. Besonders gut funktioniert diese Strategie bei großen Unternehmen. Während in einem Betrieb mit drei, fünf oder zehn Mitarbeitern ein Trittbrettfahrer schnell auffliegt, verbringen in Großunternehmen manche Mitarbeiter ein komplettes Berufsleben in Faulheit. Je mehr Mitarbeiter, umso besser kann ein Faulenzer „untertauchen“ und damit vom Radar der Führungskraft verschwinden.
Trittbrettfahrer verstehen es, ein Minimum zu leisten und dabei so beschäftigt zu wirken, dass niemand auf die Idee kommt, sie würden faulenzen. Zwischendurch werden die Social-Media-Kanäle gecheckt, Gespräche mit Kollegen abgehalten oder private Telefonate geführt. Ihre Agenda ist voll. Wenn auch wenig wertschöpfend. Wirkliche Leistung erbringen sie nicht. Einige Faulpelze verwenden mehr Energie für ihre Vertuschungsaktionen, als sie für ihre eigentliche Arbeit benötigen würden. Wenn du die folgenden sechs Verhaltensweisen beobachtest, hast du es wahrscheinlich mit einem Trittbrettfahrer zu tun.
Kollegen leiden besonders unter Trittbrettfahrern, da diese ihre gesamte Arbeit an das Team delegieren und es dadurch zusätzlich belasten. Besonders gerne lagern Trittbrettfahrer Aufgaben aus, die wenig Spaß machen, zeitaufwendig sind und einen geringen Nutzen für die Karriere bringen. Sie widmen sich stattdessen den einfacheren Tätigkeiten und streichen anschließend beim Chef die Lorbeeren ein. Beobachte, ob ein Mitarbeiter oder Kollege Aufgaben delegiert, welche und wie häufig.
Trittbrettfahrer versuchen, besonders engagiert und geschäftig zu wirken und ziehen in Besprechungen gerne die Aufmerksamkeit auf sich. In beeindruckenden Wortmeldungen machen sie großzügige Versprechen und scheinen jede Herausforderung anzunehmen. Taten folgen diesen Worten allerdings in den seltensten Fällen, stattdessen eine Menge Ausreden.
Sei es eine Umstrukturierung oder eine personelle Änderung wie beispielsweise eine neue Führungskraft – Veränderungen jeder Art machen Trittbrettfahrern Angst. Schließlich könnte ihre Faulheit in den neuen Strukturen auffallen und sie müssten dann tatsächlich leisten. Deshalb fungieren viele von ihnen als Innovationsbremse und suchen Argumente, weshalb die Veränderung nicht durchgeführt werden sollte.
Die soziale Anerkennung in der Firma ist die Hauptbaustelle der Trittbrettfahrer. Sie wissen: Wer bei Kollegen beliebt ist, dem wird schlichtweg mehr verziehen. So nehmen sie sich ausreichend Zeit für den neuesten Klatsch und Tratsch in der Kaffeeküche oder die Firmenveranstaltung am Abend.
Gerade in einem Großraumbüro mit vielen Kollegen kann es je nach Position des Bildschirms schwierig werden, das eigene Nichtstun zu vertuschen. Aus diesem Grund arbeiten Trittbrettfahrer am liebsten allein. Dank Gleitzeitmodell oder flexibler Arbeitszeit sind sie mit Vorliebe besonders früh oder besonders spät im Büro – Hauptsache, entgegen der Rushhour.
Die faulsten Mitarbeiter signalisieren oft, unfair behandelt zu werden. Sie beschweren sich über Vorgesetzte und stacheln dabei gern auch das Team auf. Führungskräfte sind naturgemäß „böse“. Im Grunde verständlich. Sind es doch diejenigen, die Leistung fordern – und bei Verweigerung mit Kündigung drohen. Sie gefährden damit unmittelbar die Lebensgrundlage der Trittbrettfahrer.
Auch wenn nicht jede der sechs Verhaltensweisen direkt auf Faulheit hindeutet, bietet eine Kombination gute Anhaltspunkte, um möglicherweise ein Vieraugengespräch zu suchen.
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