Hoffnung für außerirdisches Leben: Erdähnliche Planeten können unter schwierigen Bedingungen entstehen

Erdähnliche Planeten könnten öfter entstehen als gedacht. (Foto: Nazarii_Neshcherenskyi / Shutterstock)
Das James Webb Space Telescope (JWST) hat auf einer Entdeckungsreise eine neue Beobachtung geliefert. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg nutzten das Teleskop, um die Sternenentstehungsregion NGC 6357 zu untersuchen.
Diese Region ist bekannt für ihre Fülle an jungen, aktiven Sternen, die intensive ultraviolette Strahlung aussenden und extrem hohe Temperaturen aufweisen. Inmitten dieser Aktivität entdeckten die Forscher in einer Gas- und Staubscheibe, bekannt als XUE-1, die einen dieser entstehenden Sterne umgibt, Wasser- und kohlenstoffhaltige Moleküle.
Solche Scheiben sind die Geburtsstätten von Planeten, die später den jeweiligen Stern umkreisen.
Ein unerwartetes Ergebnis
„Dieses Ergebnis ist unerwartet und aufregend“, äußerte María C. Ramírez-Tannus, Astronomin am Max-Planck-Institut und Hauptautorin der neuen Studie, in einer Erklärung. Ihre Studie zeigt auf, dass selbst in den extremsten Umgebungen unserer Galaxie die Bedingungen für die Entstehung erdähnlicher Planeten und die Grundbestandteile des Lebens existieren können.
Diese Erkenntnis stellt bisherige Annahmen auf den Kopf, nach denen die Wahrscheinlichkeit für die Existenz solcher Planeten in solch herausfordernden Umgebungen als minimal galt.
Die Entdeckung dieser Moleküle legt nahe, dass unter diesen Bedingungen Gesteinsplaneten, möglicherweise mit Wasser und ähnlichen Bedingungen wie auf der Erde, entstehen könnten.
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Sternenenstehungsregionen heutzutage eher selten
Ein wesentlicher Grund, warum die Entstehung von erdähnlichen Planeten in Sternenentstehungsregionen bisher nicht intensiv erforscht wurde, besteht darin, dass solche Regionen in der heutigen Zeit selten sind.
Ihre Blütezeit lag vor etwa zehn Milliarden Jahren. Die uns bekannten Sternenentstehungsregionen, die heute aktiv sind, befinden sich oft in großer Entfernung von der Erde, was ihre Beobachtung und Erforschung erschwert.
NGC 6357 stellt hier eine Ausnahme dar – mit einer Entfernung von 5.500 Lichtjahren zur Erde ist sie vergleichsweise nah. Der kürzlich gemachte Fund in dieser Region deutet darauf hin, dass die Bildung erdähnlicher Planeten in solchen Umgebungen häufiger vorkommen könnte, als bisher angenommen wurde.
Allerdings lässt sich aus einer einzelnen Beobachtung noch keine allgemeingültige Schlussfolgerung ziehen. Trotzdem bietet dieser Fund neue Hoffnung und Perspektiven bezüglich der Existenz außerirdischen Lebens im Universum.