Erfolgreiches Projekt? Diesen letzten Schritt solltest du nicht vergessen
![Erfolge sollten mit allen im Team gefeiert werden. (Foto: Gutesa/Shutterstock) Erfolgreiches Projekt? Diesen letzten Schritt solltest du nicht vergessen](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2023/08/Erfolgreiches-Projekt.jpg?class=hero)
Erfolge sollten mit allen im Team gefeiert werden. (Foto: Gutesa/Shutterstock)
„Wo willst du hin?“, diese Frage begleitet uns durch die ersten fünfzehn Jahre des Berufslebens, bis man uns endlich damit verschont. Wir brauchen Ziele, wir sollen Ziele vorweisen können. Und das ist gut und richtig so, denn Ehrgeiz gibt Energie. Vergessen wird dabei ein wichtiger Schritt: das Konsolidieren. Wir müssen festigen, was wir erreicht haben. Das gilt in der Sache, aber auch zwischen Menschen. „Wo kommst du her?“, auch diese Frage hat ihren Platz verdient.
Je schneller das Leben uns mit sich reißt, desto schwieriger wird dieser Schritt. Menschen haben schlicht keine Zeit, zurückzublicken. Diese Begegnung bei der Konferenz, die war zwar großartig und irgendwann melden wir uns beieinander und wenn wir mal wieder in der gleichen Stadt sind … wer’s glaubt. Ich habe mehrere Jahre lang einen großen Bogen um Hamburg gemacht, um mich der Masse meiner „Wenn wir mal in der gleichen Stadt sind“-Versprechen zu entziehen.
Ähnlich ist es mit Wissen. Erinnerst du dich an den TIL-Trend? Unter dem Begriff „Today I Learned“ erzählten wir, was wir Wichtiges oder Witziges gelernt hatten. Das war toll! Unsere Kinder fragen wir das auch: „Was hast du heute gelernt?“ Aber als Erwachsene? Die einen meiden es, Dinge zu lernen, weil sie dabei ihren inneren Status als Allround-Experten gefährden. Die anderen lernen und vergessen, weil sie sich keine Zeit nehmen, Erfahrungen zu verinnerlichen. Das muss besser gehen.
Sichere, was du errungen hast
Das ist eigentlich absurd. Aus der Verhaltensforschung wissen wir, dass Menschen das, was sie bereits haben, hoch werten. Wir geben ungern etwas ab; das bezeichnet der Ökonom Richard Thaler als Endowment-Effect. Deshalb werden Ministerien immer größer, deshalb brauche ich jedes Jahr ein neues Bücherregal, deshalb hetzen viele Menschen lieber durch ein immer anspruchsvolleres Erwachsenenleben, als ein paar Prozent Gehalt in Lebenszeit umzuwandeln.
Ausgerechnet bei zwischenmenschlichen Beziehungen und bei Wissen ist das anders. Seltsam, oder? Dabei gehört beides zu den Dingen, die Menschen am höchsten schätzen. Das hier kannst du tun:
Melde dich
Du hast jemanden kennengelernt, den du magst oder beruflich spannend findest? Großartig! Nutz die Heimfahrt, um der Person eine Nachricht zu schicken. Es gibt keinen idealen Zeitpunkt, mache es einfach direkt.
Verabredet euch
Wenn du mehr als ein paar Textnachrichten willst, dann sprich es an und verabrede dich. Frag ihn oder sie, ob ihr euch zum virtuellen Kaffee treffen wollt. 30 Minuten Zoom reichen völlig, sind im Alltag leicht umzusetzen und können mit Verweis auf Termine auch pünktlich enden. Der Vorteil eines frühen Treffens: Ihr habt dann noch einen Anknüpfungspunkt, schließlich ist die Begegnung noch nicht so lange her.
Lass echte Gespräche zu
Die Partnerschaft und enge Freundschaften sind lebenslanges Arbeitscoaching, sagt man auch. Das ist toll – wenn echte Gespräche entstehen. Wer nur seinen Stundenplan nacherzählt, der führt kein Gespräch und der lernt auch nichts daraus. Niemand braucht einen vollständigen Rapport. Aber wenn du dein Gegenüber respektierst, dann frag auch nach der Meinung. Gemeinsam könnt ihr Wissen festigen und neue Perspektiven entdecken. Das kann übrigens auch mit neuen Bekanntschaften sehr gut gelingen.
Wirklich viele Menschen beklagen, dass das Leben sie mit sich reißt wie ein Fluss. Lasst uns nicht vergessen, dass wir jederzeit nach einem Ast greifen können. Eine neue Bekanntschaft, ein neues Thema, eine spannende Erkenntnis – wir sind nicht verpflichtet, sie vorbeirauschen zu lassen. Wir können die Hand ausstrecken und nach dem Wissen greifen oder darauf hoffen, dass die andere Person auch zugreift. Dieser Moment könnte ein Kickstart für eine Arbeitsfreundschaft sein. Und dann müssen wir sie nur noch festigen.
Und wieder ein guter Artikel!