Bis spätestens 2038 – gern schon früher – will Deutschland den Ausstieg aus der Kohlekraft geschafft haben. In den kommenden Jahren sollen etwa nach und nach auch die noch bestehenden Braunkohlekraftwerke abgeschaltet werden.
Solar- und Windenergie im Braunkohlerevier
In Deutschlands zweitgrößtem Braunkohlerevier, der je ungefähr zur Hälfte in Sachsen und Brandenburg befindlichen Lausitz, werden aktuell noch bis zu acht Gigawatt pro Jahr aus der Kohleverstromung erzeugt. Das soll sich bis Ende des Jahrzehnts ändern.
Der Cottbuser Kohlekonzern Leag vollzieht jetzt energietechnisch „eine 180-Grad-Wende“, wie Leag-Chef Torsten Kramer gegenüber dem Handelsblatt sagt. Der bisher noch zu den größten CO2-Emittenten Europas gehörende Konzern will den ersten Giga-Solarpark Europas bauen.
1,5 Millionen Solarmodule für 1 Gigawatt Leistung
Der soll auf einer Fläche von knapp 1.000 Fußballfeldern ein Gigawatt Leistung bringen. Die Fertigstellung des Giga-Solarparks ist für 2026 angedacht. Das Projekt würde auf einen Schlag zum größten Solarpark Europas mutieren. Weltweit stiege die Lausitz in die Top-Ten auf.
Insgesamt sollen die geplanten Wind- und Solarenergieanlagen der Leag bis 2030 – angestrebt sind sieben Gigawatt – genauso viel Strom erzeugen wie heute die Verstromung der Braunkohle.
Platz für die riesigen Anlagen gibt es laut Leag genug – auf den Flächen der ehemaligen Braunkohletagebaue der Leag in der Lausitz. Die sollen rund 33.000 Hektar umfassen. Apropos Flächenbedarf: Allein für den Gigawatt-Solarpark sind rund 1,5 Millionen Solarmodule eingeplant.
Zehn Milliarden Euro für grünen Strom
Die Leag geht davon aus, dass bis 2030 rechnerisch rund vier Millionen Haushalte mit grünem Strom versorgt werden können, wie rbb24.de berichtet. Die Leag plant mit Investitionen in der Höhe von zehn Milliarden Euro.
Weitere sieben Gigawatt seien möglich, wenn es um mögliche Flächen für Wind- und Solaranlagen gehe, wie Leag-Projektierer EPNE mitteilte. Noch stünden aber entsprechende Genehmigungsverfahren aus.