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Abgestürzter Satellit: Wie Radarbilder zukünftige Wiedereintritte verbessern sollen

Die Europäische Weltraumorganisation hat mit Hilfe von Radarbildern herausgefunden, dass das Absturzverhalten von Satelliten womöglich anders ist als bislang angenommen. Dieses Wissen könnte zukünftige Wiedereintritte verbessern.

Von Christian Bernhard
2 Min.
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So sah ERS-2 aus, bevor er am 21. Februar in die Erdatmosphäre eintrat. (Foto: ESA)

Satelliten, die über unseren Köpfen im Weltall kreisen, beenden irgendwann ihren Dienst – und treten wieder in die Erdatmosphäre ein. Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) hat jetzt Bilder veröffentlicht, die zeigen, was vor solch einem „Ableben“ geschieht.

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Deutsches Weltraumbeobachtungsradar lieferte die Bilder

Der europäische Fernerkundungssatellit ERS-2, der die Größe eines Busses hatte, trat am 21. Februar, knapp 29 Jahre nach seinem Start im April 1995, über dem Pazifischen Ozean wieder in die Atmosphäre unseres Planeten ein, um nicht als Weltraumschrott zu enden. Das Weltraumbeobachtungsradar Tracking and Imaging Radar (Tira) am Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg bei Bonn beobachtete die Raumsonde in den Tagen und Stunden vor ihrem Absturz.

Die Radarbilder, die es dazu lieferte, waren überraschend: Denn darauf ist zu sehen, dass sich ein Teleskop des Satelliten früher als erwartet unter der Belastung des Wiedereintritts verbog und schließlich brach. Das führte womöglich dazu, „dass ERS-2 auf eine Weise mit der Atmosphäre interagierte, die wir nicht erwartet hatten“, teilte die Esa auf Twitter mit.

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Vorhersagen zukünftiger Wiedereintritte könnten verbessert werden

Dies könnte Auswirkungen auf das Verständnis des Verhaltens von Raumsonden beim Wiedereintritt in die Atmosphäre haben. Genauere Daten zum Wiedereintritt von ERS-2 werden laut space.com derzeit ausgewertet. Von besonderem Interesse ist, ob die Knickung des Teleskops mit der etwas später als vorhergesagt stattfindenden Wiedereintrittssequenz zusammenhängt.

Das Ergebnis könnte laut Esa dazu beitragen, die Vorhersagen zukünftiger natürlicher Wiedereintritte zu verbessern. Das wäre für die globale Weltraumfahrt ein wichtiger Schritt, denn Weltraummüll wird immer mehr zu einem Problem. Das ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass laut der Stuttgarter Zeitung seit Beginn der Raumfahrt um die 14.000 Satelliten in den Orbit geschickt wurden.

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Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall

Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

Mittlerweile mehr kontrollierte Wiedereintritte in die Erdatmosphäre

ERS-2 vollzog einen „natürlichen“, sprich unkontrollierten, Wiedereintritt in die Atmosphäre. Erst als seine Treibstoff- und Batteriereserven leer waren, wurde dieser eingeleitet, um das Risiko von Explosionen im Orbit zu minimieren. Dabei könnten Trümmer entstehen und diese wären schwerer zu kontrollieren. Am Ende zog die Schwerkraft den Satelliten zur Erde.

An dieser Praxis ändert sich mittlerweile etwas, denn laut space.com gehen Raumfahrtagenturen und -unternehmen mittlerweile zu kontrollierten Wiedereintritten in die Erdatmosphäre über, um die Satelliten absichtlich über dünn besiedelten Gebieten der Erde, wie etwa dem Südpazifik, aus der Umlaufbahn zu bringen. Um solche Unterfangen bestmöglich steuern zu können, ist es wichtig, so viel wie möglich über das Absturzverhalten zu erfahren.

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