Ein ChatGPT für Satellitendaten: Warum jetzt auch die Esa einen eigenen Chatbot plant

Von der Klimaforschung bis hin zur Verkehrsanalyse: Über uns kreisende Satelliten helfen uns auf unterschiedlichste Weise dabei, Probleme hier unten auf der Erde zu erkennen und zu lösen. Dafür müssen die im All generierten Daten aber erst mal ausgewertet werden. Zukünftig könnte das mithilfe einfacher Chatprompts möglich sein – zumindest nach Willen der europäischen Weltraumorganisation Esa.
Die Esa entwickelt dafür mit Partnern aus Weltraumforschung, IT und Meteorologie einen KI-Assistenten nach Vorbild von ChatGPT. Das geht aus einem Blogbeitrag der Organisation hervor. Die KI-Lösung soll natürliche Sprache verstehen und so auf einfache Prompts komplexe Datenauswertungen ermöglichen.
Esa: KI-Basismodelle für die Erdbeobachtung
Als Grundlage für den geplanten Chatbot sollen eigene KI-Basismodelle dienen. Als Basismodell werden KI-Modelle bezeichnet, die anhand großer Mengen Daten trainiert wurden, um dann später für eine Vielzahl von Aufgaben optimiert zu werden. So dient bei OpenAI beispielsweise das Basismodell GPT‑4 als Grundlage für ChatGPT.
Das 2017 gegründete Phi-Lab der Esa arbeitet bereits an mehreren Basismodellen für die Erdbeobachtung. Mit Phileo soll eines davon auch schon in Kürze veröffentlicht werden. Das Modell wurde anhand von Daten der beiden Erdbeobachtungssatelliten der Sentinel‑2-Mission trainiert.
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Nächster Schritt: Ein ChatGPT für die Erdbeobachtung
Ab April 2024 soll das Phi-Lab dann in einem nächsten Schritt den Aufbau eines Chatbots vorantreiben, der Anfragen von Experten und auch von Laien verstehen kann und auf Basis verifizierbarer Daten Antworten darauf liefern soll.
Der Chatbot könnte dann laut Esa Fragen wie „Kannst du mir eine extrem genaue Klassifizierungskarte für den Pflanzenanbau in Kenia erstellen?“ oder „Sinken die Gebäude in meiner Straße?“ auf Basis vorhandener Satellitendaten beantworten.