ESA zeigt spektakuläres Sonnen-Video: Solar Orbiter liefert Nahaufnahmen der Korona
Welche Rolle die Erde für uns Menschen spielt, hat der US-amerikanische Physiker Herbert Friedman eindrucksvoll in seinem Buch Die Sonne: Aus der Perspektive der Erde beschrieben.
„Die Sonne erhält alles Leben auf der Erde“
„Die Sonne erhält alles Leben auf der Erde, sie leuchtet uns, erwärmt den Boden, die Meere, die Atmosphäre, sie steuert das Klima, sie bringt Trockenperioden und Eiszeiten, sie treibt den Wind, der über die Erde weht und unser Wetter bestimmt“, heißt es darin.
Umso schöner ist es, spektakuläre Szenen von ihr geliefert zu bekommen. So wie das Video, das dieser Tage von der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) veröffentlicht wurde. Es zeigt die Korona, die flammend heiße obere Schicht der Sonnenatmosphäre.
„Kleine“ Eruption größer als unsere Erde
Zu sehen sind beispielsweise Gasspitzen, die eine Höhe von 10.000 Kilometern erreichen können, und eine Eruption, die von der Esa als „klein“ eingestuft wird. Was klein in Zusammenhang mit der Sonne bedeutet, wird dadurch deutlich, dass die Eruption größer als unsere Erde war.
Ebenfalls beeindruckend ist der Blick auf den koronalen Regen, der aus hochdichten Plasmaklumpen besteht, die bei einer Temperatur von etwa 10.000 Grad Celsius brutzeln. Zum Vergleich: Die hellere Koronaschleife um den Regen herum brennt bei einer Million Grad Celsius. Regenschauer auf der Sonne sind also definitiv etwas anderes als auf der Erde.
Das Video haben wird dem Solar Orbiter zu verdanken
Laut Cnet handelt es sich bei den Videoaufnahmen mit um die besten, die wir Menschen bislang von der Sonne gesehen haben. Das ist dem Solar Orbiter zu verdanken, einer Esa-Raumsonde, die in Zusammenarbeit mit der Nasa realisiert und am 10. Februar 2020 gestartet wurde. Dieser ist in der Lage, Nahaufnahmen der Sonne auf noch nie da gewesene Weise zu machen.
Beim Solar Orbiter handelt es sich um die erste Mittelklassemission des Wissenschaftsprogramms Cosmic Vision 2015–2025 der Esa. Diese Mission hat uns auch die ersten Nahaufnahmen der Polarregionen der Sonne und Messungen der Sonnenwinde beschert, die von der Erde aus nicht möglich waren.