
Meilenstein: Berlin-Update sitzt auf dem Ethereum-Mainnet. (Bild: Cryptographer / Shutterstock)
Im Ethereum-Mainnet und dort an Block 12.244.000 ist heute Mittag das große Berlin-Update der zweitgrößten Blockchain der Welt live gegangen. „Berlin“ folgt auf die Updates „Istanbul“ und „Muir Glacier“, die Ende 2019 stattgefunden hatten.
Im Vorfeld des Starts hatte sich der Ether-Kurs bis auf 2.489 US-Dollar und damit auf ein neues Allzeithoch begeben. Eine neue Rallye scheint sich daraus zunächst nicht zu ergeben. Schon am frühen Nachmittag des Donnerstag pendelte der Ether-Kurs um 2.430 Dollar. Das entspricht einem Anstieg um rund drei Prozent bezogen auf 24 Stunden.
„Berlin“ fokussiert vorrangig Sicherheitsaspekte
Mit „Berlin“ wurden planmäßig vier sogenannte Ethereum Improvement Proposals (EIP) umgesetzt. EIP werden von den Entwicklern oder aus der Community eingereicht, besprochen und letztlich zur Implementation in die Blockchain beschlossen oder abgelehnt.
Mit dem Berlin-Hard-Fork online gegangen ist EIP-2565, womit die Gas-Fee für die modulare Potenzierung gesenkt wird, auch bekannt als „ModExp“-Funktion. EIP-2929, vorgeschlagen von Ethereum-Kernentwickler Vitalik Buterin und Martin Swende, hingegen erhöht die Kosten für State-Access-Operationen („Opcodes“) und verbessert die Sicherheit der Blockchain. Ebenso implementiert wurden EIP-2718 und EIP-2930. Damit werden neue Transakationsarten für die Zukunft eingeführt.
Die Einführung des Berlin-Hard-Fork wurde von Community und Entwicklern genau beobachtet und auf Twitter begleitet.
Im Nachgang zum Launch gab es einige Rückmeldungen, die auf technische Probleme hindeuten. Letztlich scheint es sich eher um eine Art Stolperstart gehandelt zu haben. Das Ethereum-Netzwerk läuft.
Namhafte Umstrukturierung des Gebührensystems kommt erst mit „London“
Offenbar hatten etliche Nutzer erwartet, dass sich das Niveau der Transaktionsgebühren schon mit dem Berlin-Update senken würde und zeigten sich enttäuscht von der Erkenntnis, dass dem nicht so ist. Tatsächlich senkt Berlin die Transaktionskosten nur in ganz bestimmten Fällen.
Auf breiter Fläche werden die Transaktionskosten erst mit der Implementierung des EIP-1559 sinken. Die Umsetzung des EIP-1559 gilt als größtes und einflussreichstes Update der Blockchain in den letzten Jahren. Es soll das Ethereum-Netzwerk günstiger und schneller machen, indem es die Transaktionsgebühren völlig neu strukturiert.
Die Regelung wurde im Verlaufe des All-Core-Developers-Call am 5. März 2021 beschlossen und soll in das London-Update einfließen. „London“ soll im Juli das Licht des Ethereum-Mainnet erblicken.
Das war doch „nur“ ein Update, oder? Ein Hardfork sollte doch vermieden werden, soweit ich weiß.
Nein.