Als Google Anfang November 2019 die Übernahme von Fitbit bekannt gab, liefen nicht nur Nutzer, sondern auch Verbraucher- und Datenschützer Sturm dagegen. Sie verband die Sorge, dass der kalifornische Tech-Konzern die teils sensiblen Fitbit-Daten für eine Verbesserung seiner Marktposition im Bereich Online-Marketing nutzen könnte. Diese Gefahr rief auch Regulierungsbehörden wie die EU-Kommission auf den Plan. Nach einigem Hin und Her könnte die Brüsseler Behörde den Deal aber jetzt durchwinken.
Neue Zugeständnisse an Wettbewerbshüter
Am Dienstag soll Google der EU-Kommission weitere Zugeständnisse angeboten haben, wie Reuters unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet. Demnach will der Suchmaschinenriese die Verwendung von Fitbit-Daten für Google-Anzeigen einschränken. Zudem solle auch die Überwachung dieses Prozesses verschärft werden. Basis für die jetzigen Zugeständnisse sind ähnliche, aber offenbar nicht ganz so weitreichende Zusagen, die Google schon im Juli gemacht hatte. Diese hatten der EU-Kommission aber zunächst nicht ausgereicht.
Google erklärte zudem, dass der Konzern sein Engagement für die Hersteller anderer auf Android basierender Wearables festschreiben wolle. Außerdem sollen Nutzer weiterhin die Dienste anderer Firmen über entsprechende API mit der Fitbit-Plattform verknüpfen können. Und: Diese anderen Unternehmen sollen, so die Nutzer zustimmen, auch weiter Zugriff auf die Daten haben.
Entscheidung der EU-Kommission steht bevor
Vor der eigentlichen Entscheidung wollen die EU-Wettbewerbshüter aber noch Feedback von Konkurrenten und Nutzern einholen. Erst dann könnten Googles Zugeständnisse offiziell akzeptiert oder weitere gefordert werden, wie es bei Reuters heißt. Noch vor wenigen Wochen hatte die EU-Kommission Googles Zusage, die Fitnesstracker-Daten nicht für Werbezwecke zu verwenden als unzureichend zurückgewiesen. Google hatte zuvor erklärt, das Unternehmen sei lediglich an den Geräten interessiert.
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