EU-Parlament stimmt gegen Bitcoin-Verbot

Bitcoin bleiben vorerst erhalten (Bild: Africa Studio/Shutterstock)
Kryptowährungen wie Bitcoin werden im sogenannten „Schürf“- oder „Mining“-Prozess erstellt. Dieser Vorgang, Proof-of-Work-Mechanismus genannt, erfordert enorme Rechenleistung und damit Energie. Jedes Jahr verursachen Bitcoin zwischen 22 und 22,9 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Das entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß von Kansas City oder einem kleinen Land wie Jordanien. Berechnet wurden diese Werte von Forscher:innen vom MIT und der TU München. Am 14. März stellte sich das EU-Parlament deshalb eine wichtige Frage: Soll der Handel mit der Kryptowährung Bitcoin in der Europäischen Union verboten werden?
Bitcoin-Verbot abgelehnt
Vertreter der Krypto-Branche können aufatmen: Eine knappe Mehrheit der Abgeordneten des Wirtschafts- und Währungsausschusses hat sich gegen ein De-facto-Verbot des sogenannten Proof-of-Work-Mechanismus ausgesprochen. 32 Abgeordnete stimmten für einen Alternativantrag ohne ein Verbot, 24 waren dagegen, drei Abgeordnete enthielten sich.
Darum ging es bei den Regularien
Konkret ging es darum, Kryptovermögenswerte zu verbieten, die in der EU ausgegeben oder gehandelt werden, wenn diese nicht den „Mindeststandards für die ökologische Nachhaltigkeit“ entsprechen. So steht es im Gesetzesentwurf, aus dem das US-Nachrichtenportal Bloomberg zitiert.
Diese Kryptowerte müssten einen „stufenweisen Einführungsplan aufstellen“ und diesen ausführen, um die „Einhaltung dieser Anforderungen zu gewährleisten“. Beim alternativen Proof-of-Stake-Prozess wird nämlich nur ein Bruchteil der Energie verwendet. Unter anderem Kryptowährungen wie Cardano, Polkadot, Solana und Ethereum 2.0 verwenden diesen Prozess. Diese Währungen wären demnach von einem Verbot ausgenommen. Eine solche Umstellung beim Bitcoin wäre allerdings nicht möglich. Die beliebte Währung wäre also direkt von den EU-Regeln betroffen gewesen.
„Rettung auf den letzten Metern“
Wenn es zu einem Verbot gekommen wäre, hätten bekannte Kryptobörsen wie Bitpanda, Bison oder Coinbase Bitcoins in der EU nichts mehr anbieten dürfen. Ein solches Verbot wäre laut dem FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler „tödlich für all die innovativen Potenziale der Blockchain in Europa“ gewesen. Schäffler beschäftigt sich seit Jahren mit Kryptowährungen und nannte das Ergebnis eine „Rettung auf den letzten Metern“.