Es beginnt in Spanien und Portugal. Netflix wird Nutzende in den beiden Ländern daran hindern, ihre Netflix-Accounts mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen – jedenfalls kostenlos.
Das kostet Account-Sharing künftig
Wer nicht am Hauptstandort des Accounts wohnende Personen mitverfolgen will, wird das weiterhin tun können, muss dafür allerdings zahlen und über das richtige Abomodell verfügen. In Portugal kosten Zusatzkonten vier, in Spanien sechs Euro pro Person.
Im Basis- und Werbeabo wird Netflix nicht erlauben, Nutzer außerhalb des eigenen Haushalts hinzufügen. Für das Standardabo solle eine Person hinzugefügt werden können. Ihr benötigt schon ein Premium-Abo, um bis zu zwei Personen in euer Paket aufnehmen zu können.
Hauptstandort als Anker der Dienstnutzung
Dass Netflix diesen Schritt geht, überrascht nicht. Der Dienst hatte zuvor das Account-Sharing bereits in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern eingeschränkt. Nun hat die Streaming-Plattform neben Spanien und Portugal auch Kanada und Neuseeland in die Liste der Länder aufgenommen, in denen das Account-Sharing strikter eingeschränkt werden soll.
Um die Einschränkungen sauber umsetzen zu können, verlangt Netflix die Festlegung eines Hauptstandorts. Darüber kontrolliert der Dienst die Zugehörigkeit zum Familien-Account. Die Sperrung der Wiedergabegeräte erfolgt auf der Ebene der Geräte, nicht auf der Basis der Konten.
Einschränkungen im DACH-Raum noch unklar
Ob die Einschränkung des Account-Sharing auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen wird, ist unklar. Netflix hat immer wieder deutlich gemacht, dass die Einführung der Einschränkungen nicht für alle Länder geplant ist.
Nicht gut gefallen dürfte die Regelung allen ehrlichen Nutzenden. Denn die müssen künftig ebenfalls in regelmäßigen Abständen ihre Abspielgeräte mit ihrem Heimnetz verbinden, um nicht abgeschaltet zu werden.
Netflix wusste, dass dieses Sharing sie groß gemacht hat und über die Pandemie konnte man damit noch mehr wachsen. Jetzt gehen die Zahlen zurück und man denkt sich scheinbar, man könne dadurch nur Nutzer gewinnen, weil die, die sowieso ja schon zahlen, auch weiterhin zahlen werden und einige, die nicht zahlen und es sich mit anderen sharen, wahrscheinlich auch nicht darauf verzichten wollen.
Problem: Manche Nutzer wollen Netflix gar nicht, wenn sie selbst den vollen Preis allein tragen müssen. Und gerade in diesen finanziell schwierigen Zeiten kann es durchaus sehr gut sein, dass am Ende weniger Kunden vorhanden sind als vorher. Das geht nur in Ländern, wo der Preis für ein Abo schon zu Beginn nicht besonders hoch gewesen war.
Der Konsum floriert in Westeuropa, und da Fernsehen/Netflix zu den TOP-Freizeitaktivitäten gehört, werden die vielen Serienjunkies zahlen, ob sie wollen oder nicht ;)