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Eviation: Das kann das E-Flugzeug Alice in der Serienversion

Das „Tesla der Flugzeuge“ Eviation zeigt nach Jahren die Produktionsversion seines Elektro-Fliegers. Alices Jungfernflug wird aber kürzer ausfallen als gedacht. Damit widerspricht das Unternehmen auch Elon Musk.

2 Min.
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Die Hochleistungsmotoren sind in der Produktionsversion nach hinten gewandert. (Foto: Eviation)

Im Jahr 2017 stellte das Startup Eviation den Prototyp seines ersten vollelektrischen Langstreckenflugzeugs vor und erntete viel Beifall. Dank des erfolgsversprechenden Konzeptes verglichen Medien das Unternehmen mit dem E-Auto-Pionier Tesla. Seinerzeit war von 965 Kilometern Reichweite und bis zu neun Passagieren die Rede. Nun stellt Eviation das Serienmodell von „Alice“ vor und von der prognostizierten Reichweite blieben 814 Kilometer übrig. Damit fliegt es immer noch weiter als alle anderen Flugtaxi-Modelle.

Erster Flug noch 2021

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Bei der Erstvorstellung auf der Paris Air Show hatte Eviation noch von einem Erstflug im Jahr 2019 und einer Serienfertigung ab 2022 gesprochen. Das israelische Unternehmen konnte den Zeitplan zwar nicht einhalten. Jetzt verkündet es erneut ambitionierte Ziele: Noch in der zweiten Hälfte dieses Jahres soll Alice zum ersten Mal abheben. In Dienst gestellt soll das Flugzeug bereits 2024 werden. Ein Batteriebrand beschädigte Anfang letzten Jahres den einstigen Prototypen schwer. Das Flugzeug sei zwar intakt, aber der Unfall sei ein schwerer Rückschlag, meldeten Medien. Eviation verlegte zudem seinen Sitz in die USA, um das dortige Luft- und Raumfahrt-Know-how zu nutzen. Auch soll die Coronakrise die Entwicklung zurückgeworfen haben, berichtet Bloomberg.

Weniger Motoren, riesige Akku-Packs

Nun meldet sich Eviation mit einer überarbeiteten Version zurück. Sie sieht nur noch zwei statt ursprünglich drei Motoren vor. Die beiden Magnix-Antriebe besitzen je 640 Kilowatt Leistung und sitzen nun hinten statt an den Flügelspitzen. Das V-förmige Heck ist einer branchenüblichen T-Form gewichen. Man habe die Konfiguration aus Praxiserfahrungen und Kundenrückmeldungen heraus verändert, teilt der Hersteller mit. Die Struktur besteht aus ultraleichten Verbundwerkstoffen, weil das Flugzeug eine 3,7 Tonnen schwere Batterie mitschleppen muss. Sie soll 820 Kilowattstunden Kapazität aufweisen. Die Entwickler betonen, sie stamme aus marktüblichen Zellen.

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Über zwei Starkstrom-Steckdosen kann man Alice aufladen. Wie lange das dauert, ist unbekannt. (Foto: Eviation)

Zulieferflugzeug will Markt aufmischen

Eviation-Kunden wollen Alice auf dem US-Pendlermarkt einsetzen. Diverse Leichtflugzeuge sind dort bereits unterwegs. Der Hersteller verkündete 2019 150 Vorbestellungen, unter anderem soll die US-Fluglinie Cape Air Interesse bekundet haben. Die Betriebskosten der Flieger liegen laut Eviation bei einem Fünftel herkömmlicher Maschinen. Auch der Kaufpreis des Luxusjets weckt Interesse bei den Luftfahrtgesellschaften. Für rund vier Millionen US-Dollar (3,4 Millionen Euro) soll Alice auf den Markt kommen.

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Alice besitzt trotz Leichbauweise jede Menge Luxus. (Foto: Eviation)

Elon Musk: Die Akku-Technik ist noch nicht soweit

Auch Tesla-Chef Elon Musk hat ein eigenes Flugzeugkonzept in der Schublade liegen. Laut ihm benötigen die Batterien für ein solches System eine Energiedichte von mehr als 400 Wattstunden pro Kilogramm. Die Speicher seiner Fahrzeuge bringen es Schätzungen zufolge auf 250 bis 300 Wattstunden pro Kilogramm. Es gibt zwar bereits Prototypen, die eine so hohe Energiedichte aufweisen, eine Serienproduktion liegt aber anscheinend noch in weiter Ferne. Eviation tritt nun an, um zu zeigen, dass auch Batterien mit einer geringeren Energiedichte Sinn im Flugzeugbau ergeben.

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Kantenhuber

Der entscheidende Satz ganz zum Schluss: „eine Serienproduktion liegt aber anscheinend noch in weiter Ferne“.

800 km realistische Reichweite bei so einem Flugzeug ist schlicht pillepalle.
Ein Hybridelektrischer Antrieb mit gleicher Konfiguration, aber einer Turbine als Energiekonverter im Heck und P2L Sprit, ist der nächste Entwicklungschritt.

Was die Struktur des Fliegers anbetrifft, ist Wegweisendes geleistet worden, aber beim Antrieb läuft die übliche derzeit praktizierte Realitätsverweigerung im Siemens-Lufthaken-Modus.

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