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Appell: Kinderschützer wollen kein Instagram für Kinder

Eine internationale Allianz aus Kinder- und Verbraucherschützern hat Facebook am Donnerstag dazu aufgerufen, die Pläne für eine Instagram-Version für Kinder endgültig aufzugeben.

2 Min. Lesezeit
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Mark Zuckerberg hat einen langen Brief mit vielen Quellenangaben von vielen Unterzeichnern erhalten. (Foto: Frederic Legrand – COMEO / shutterstock)

Den Unterzeichnern eines Appells an Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist es ernst. Sie wollen nicht, dass der Social-Media-Riese eine Version der populären Instagram-App anbietet, die sich ausdrücklich an Menschen richten würde, die unter 13 Jahre alt sind. Zu den Unterzeichnern gehören 35 Kinder- und Verbraucherschutzorganisationen sowie Dutzende namhafter Experten wie Ärzte und Psychologen aus aller Welt. In großer Bestimmtheit fordern sie Mark Zuckerberg auf, sämtliche Pläne zur Errichtung eines Instagram für Kinder unverzüglich aufzugeben.

Instagram unter Druck wegen Nichteinhaltung der Altersgrenze

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Facebook hatte dieses sogenannte Kids-Instagram in den Blick genommen, um damit auf die seit Jahren vorgetragenen Beschwerden von Politikern und Elternverbänden zu reagieren. Deren Vorwurf: Facebook identifiziert Minderjährige nicht zuverlässig und schützt sie entsprechend nicht vor Mobbing und sexuellen Belästigungen.

Mit einem Kids-Instagram will Facebook – ähnlich wie Youtube – eine eigene Umgebung für Kinder schaffen, in der nur Personen, die nachweislich unter 13 Jahre alt sind, Bilder posten und miteinander in Kontakt treten können. Die Accounts sollen durch die Eltern verwaltet werden.

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Kinderschützer sehen Gefahren wegen des „manipulativen und ausbeuterischen“ Charakters der Plattform

Dass dieser Ansatz zielführend sein könnte, wird von den Kinderschützern bezweifelt. Sie halten es für ausgeschlossen, dass Zehn- bis Zwölfjährige, die schon bislang – wenn auch gegen die Regeln – einen Instagram-Account betreiben, sich zu einem Rückschritt auf eine aus ihrer Sicht „Baby-Plattform“ bewegen lassen würden.

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Und jenen wirklich jungen Nutzerinnen und Nutzern, die bislang tatsächlich nicht auf Instagram aktiv sind, würde mit der Kids-Version eine Art Einstiegsdroge offeriert. Nur zu leicht würde man junge Menschen damit in die potenziell zerstörerische Spirale des Bilder-Postens und des Body-Shaming stoßen, befürchten die Kinderschützer.

Man könne zwar verstehen, dass das Sammeln von Familieninterna und das Heranzüchten der nächsten Generation treuer Instagram-Nutzender für Facebook eine gewinnträchtige Sache sei, so der unter der Führung der „Campaign for Commercial-Free Childhood“ aus Boston im US-Bundesstaat Massachusetts entstandene Appell (PDF-Link). Die vermehrte Nutzung Instagrams durch junge Kinder sei indes nicht erstrebenswert, weil jene „besonders anfällig für die manipulativen und ausbeuterischen Funktionen der Plattform“ seien.

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Facebook will sich Kids-Instagram nicht nehmen lassen

Facebook-Sprecherin Stephanie Otway bestätigte gegenüber der New York Times, dass Facebook-Tochter Instagram bereits an seinem Dienst für Kinder arbeite. Der sei noch in einem frühen Stadium der Entwicklung und Teil der Bemühungen, Kinder im Alter von unter 13 Jahren von der Hauptplattform fernzuhalten.

Wie allgemein bekannt ist, lügen viele jüngere Kinder was ihr Alter angeht, um so an einen Account zu gelangen. Um das Problem zukünftig beheben zu können, arbeitet Facebook angeblich an neuen Methoden zur Altersüberprüfung.

Laut Otway werde das Kids-Instagram so konzipiert, dass es keinerlei Werbung zeige. Zudem sollen Experten für die Gesundheit und Sicherheit von Kindern an der Entwicklung beteiligt werden.

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Den Appell der Kinderschützer aus allen Kontinenten scheint Facebook an sich abprallen lassen zu wollen. So verweist die Sprecherin darauf, dass man die Realität, das Kinder nun einmal online seien, akzeptieren müsse: „Sie wollen sich mit ihrer Familie und ihren Freunden verbinden, Spaß haben und lernen, und wir wollen ihnen dabei helfen, dies auf eine sichere und altersgerechte Weise zu tun.“

Inwieweit sich Cyber-Bullying, Body-Shaming und sexuelle Belästigung mit einer „sicheren und altersgerechten“ Umgebung für Kinder in Einklang bringen lassen, hat Otway indes nicht verraten.

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