Analyse zeigt: Facebook und Instagram sind die datenhungrigsten Apps

Die Rechnung ist vermeintlich einfach: Userinnen und User können beliebte Apps wie Instagram, Youtube und Tiktok sowie Shopping-Apps ohne Gebühr nutzen – bezahlt wird quasi mit den Daten, die erhoben werden. Was das im Einzelnen bedeutet, ist vielen aber nicht bewusst.
Der Schweizer Cloud-Storage-Provider Pcloud hat über 100 beliebte Apps anhand der neuen Privacy-Labels von Apple im Hinblick auf ihr Datensammelverhalten in insgesamt 14 Kategorien analysiert. Das Ergebnis: Instagram, Facebook und Linkedin teilen die meisten Daten mit Drittanbietern – 79 Prozent im Fall vom Instagram. Geht es darum, die Daten für den eigenen Gebrauch zu sammeln, sehen die Top 3 nur minimal anders aus – Facebook belegt Platz 1 vor Instagram und Klarna. Hier sind es sogar 86 Prozent der Daten, die von Facebook und Instagram erfasst werden.

Top 10 der Apps, die Nutzendendaten mit Drittanbietern teilen. (Screenshot: Pcloud/t3n)

Diese Apps sind ganz vorne dabei, wenn es darum geht, Nutzendendaten für den eigenen Gebrauch zu erheben. (Screenshot: Pcloud/t3n)
Auf der anderen Seite gibt es aber auch zahlreiche Apps die, die nur wenige Daten überhaupt erheben und keine mit Drittanbietern teilen. Darunter sind solche, die offensiv damit werben, etwa die Messenger-Dienste Signal und Telegram. Aber auch Apps, von denen man es nicht unbedingt erwartet hätte, wie Etsy oder die Shopping-Apps Boohoo und Shein (die zwei Prozent der Daten mit Drittanbietern teilt).

Diese Apps teilen keine oder nur sehr wenige Daten mit Drittanbietern beziehungsweise nutzen sie für das eigene Marketing. (Screenshot: Pcloud/t3n)
Auch im Hinblick auf die Frage, wie beliebte Apps allgemein mit Daten umgehen, hat Pcloud ein Ranking erstellt. Dabei spielte eine Rolle, wie viele Daten die Apps erheben, ob und in welchem Ausmaß sie sie mit Drittanbietern teilen und ob sie die Daten nutzen, um Userinnen und Usern auf sie zugeschnittene Werbung auszuspielen.

Die zehn datenhungrigsten Apps in Apples App-Store. (Screenshot: Pcloud/t3n)
Dass immer mehr Apps immer mehr Daten sammeln und weiterverkaufen, ist Apple schon länger ein Dorn im Auge. Das Unternehmen, das sich selbst gerne als (Daten-)Schützer der Konsumentinnen und Konsumenten darstellt, hat deshalb mit dem sogenannten Privacy-Label eine neue Maßnahme ergriffen. Userinnen und User sollen so im App-Store auf einen Blick erkennen, wie einzelne Apps mit ihren Daten umgehen. Nicht zuletzt deshalb war auch der schon lange bestehende Streit zwischen Mark Zuckerberg – dessen gesamtes Unternehmensmodell auf Daten fußt – und Tim Cook wieder entbrannt.
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