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Facebook bombardiert Krebspatienten mit Anzeigen für unseriöse Behandlungsmethoden

Trotz anderslautender Beteuerungen bekommt Facebook das Phänomen medizinischer Fehlinformation auf seiner Plattform nicht in den Griff. Gefährlich wird es, wenn für untaugliche Behandlungsmethoden geworben wird.

2 Min.
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Konsterniert. (Shutterstock / fizkes)

Meta-Tochter Facebook verspricht seit Langem, keine Anzeigen auf seiner Plattform zuzulassen, die medizinische Fehlinformationen enthalten. Was von diesem Versprechen zu halten ist, zeigt eine Recherche der MIT Technology Review.

Irreführende Werbung um Krebstherapien – besonders verwerflich

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Danach hat Meta irreführende Werbung für falsche Krebsbehandlungen auf Facebook in recht großem Stil zugelassen. So erscheinen weiterhin Anzeigen für fragwürdige, unbewiesene, untaugliche sowie schlicht schädliche „Behandlungsansätze“ munter auf Facebook und Instagram. Das Verbot scheint die Anzeigenschaltenden nicht zu kümmern, aber auch die Plattform zeigt sich wenig resilient.

Nach offizieller Lesart ist Meta fein raus:

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„Anzeigen dürfen keine trügerischen, falschen oder irreführenden Behauptungen enthalten, wie z. B. solche, die sich auf die Wirksamkeit oder die Eigenschaften eines Produkts oder einer Dienstleistung beziehen, einschließlich irreführender Behauptungen über Gesundheit, Beschäftigung oder Gewichtsabnahme, die unrealistische Erwartungen bei den Nutzern wecken“.

So heißt es in Metas Richtlinien. Ebenso verboten ist, dass Inhalte auf der Website „für schädliche Wundermittel für Gesundheitsprobleme werben oder diese befürworten“. Damit ist eigentlich Klarheit geschaffen.

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Dennoch konnte die Technology Review zeigen, dass in den USA mehrere Anzeigen von Kliniken laufen, die Krebsbehandlungen anpreisen, die nicht einmal eine Genehmigung der Regulierungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) besitzen.

Ebenso fanden die Kolleginnen und Kollegen heraus, dass Nutzende, die von Metas Algorithmus als an Krebsbehandlung interessiert eingestuft sind, mit diesen fragwürdigen Inhalten regelrecht bombardiert werden.

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Gefährliche Therapien schaden Patienten

Zu den kruden Therapieansätzen gehören Saftkuren, hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C und verschiedene Toxine. Verschiedene Kliniken werben mit unterschiedlichen klangvollen Therapien für ihre „innovativen“ und „modernen“ Methoden, die medizinische Experten im besten Falle als „völligen Unsinn“ einordnen.

Damit meinen sie vermeintliche Therapien, die nicht mehr als unwirksam sind. Es gibt indes auch Ansätze, die echte körperliche Schäden hervorrufen können, die bis zum anaphylaktischen Schock reichen. Schädlich ist natürlich stets bereits, dass sich Krebspatienten von schulmedizinischen Ansätzen ab- und den Fake-Therapien zuwenden könnten, was ihre Lebenserwartung deutlich verringern kann.

Facebook wenig einsichtig

Nun sollte man meinen, dass Facebook sich über die Erkenntnisse der Technology Review gefreut und sämtliche gemeldeten Anzeigen sofort entfernt hätte. Tatsächlich zeigte sich die Plattform verhältnismäßig hartleibig. Von fünf gemeldeten Anzeigenmotiven nahm Facebook nur zwei als Verstoß gegen die Richtlinien an.

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Unter anderem eine Anzeige, in der behauptet wurde, dass hoch dosiertes Vitamin C Krebs „tötet“, und eine andere, in der das „wachsende Misstrauen“ gegenüber dem US-Gesundheitssystem erwähnt wurde, während für exklusive Krebsbehandlungen geworben wurde, ließen die Plattform-Wächter unbeanstandet.

Doch selbst da, wo Facebook letztlich aktiv wurde, ist noch nichts gewonnen, denn die Plattform sperrt Anzeigen immer nur temporär.

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