Facebook distanziert sich von „Blackface“ und antisemitischen Stereotypen

(Foto: Shutterstock)
Zu den Blackface-Stereotypen zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Pieten können nach Hinweisen von Nutzern von den Plattformen entfernt werden.
„Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Beiträge diskriminiert und nicht sicher fühlen“, erklärte das Unternehmen. „Sinterklaas ist ein Fest für alle.“ Sinterklaas heißt der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den schwarz-geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.
In den sozialen Netzwerken wurde zum Teil heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Pieten sprechen von einem „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Anti-Rassismusorganisationen loben dagegen das „positive und ermutigende Signal“.
In den Niederlanden wird bereits seit Jahren heftig um den „Zwarte Piet“ gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.
Bei der neuen Regelung spiele auch der Kontext eine Rolle, betonte Bickert. Wenn jemand etwa durch die Veröffentlichung eines Blackface-Fotos auf das Verhalten eines Politikers hinweisen wolle, sei das etwas anderes. Es könne auch andere Situationen geben, in denen Leute Fotos mit Blackface auf der Plattform ohne beleidigende Absicht veröffentlichten, schränkte die Facebook-Managergin ein. Facebook wolle bei der Umsetzung auch solche „Nuancen“ wie im Fall der Niederlande berücksichtigen. Die Regelung sei neu und werde noch nicht angewendet.
Facebook machte die Ankündigung bei der vierteljährlichen Vorstellung von Zahlen zur Durchsetzung seiner Hausregeln. Dabei hieß es auch, dass von April bis Juni mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Coronavirus gelöscht wurden, die dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden.
Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.
Das Unternehmen räumte zugleich ein, dass es die Coronakrise schwieriger mache, bei Beiträgen einzugreifen, die darauf hinweisen, dass Nutzer sich Schaden zufügen wollen. Das gelte auch für Inhalte mit Kindesmissbrauch. Während zur Erkennung etwa von Hassrede automatisierte Software eingesetzt werde, sei in diesen Fällen immer noch die Rolle menschlicher Prüfer sehr groß. Die Verlagerung aus den Büros ins Homeoffice habe deren Arbeit erschwert, da zu Hause oft das Umfeld zum Ansehen solcher Beiträge nicht gegeben sei, erklärte Facebook-Manager Guy Rosen. dpa
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