Von Strava bis Bikemap: Die 5 besten Fahrrad-Apps für deine nächste Radtour
Endlich ist der Sommer da. Zeit für die erste Ausfahrt mit dem Fahrrad. Dabei muss es ja nicht gleich um eine Etappe in epischer Tour-de-France-Länge gehen. Die Fahrt ins nächste Eiscafé macht ja auch schon Spaß. Doch wo liegt das eigentlich? Und kommt man mit dem Rad auch gut dahin? Diese Fragen können Navigations-Apps am einfachsten für euch beantworten. Wir stellen euch fünf passende Anwendungen vor.
Bikemap speziell fürs Fahrrad
Bikemap ist eine Navigations-App speziell für Radfahrer:innen, die sich nicht nur für Touren, sondern auch für den Alltag eignet. Entsprechend könnt ihr Adressen für euer Zuhause und das Office angeben, um vom aktuellen Standpunkt zu einem der beiden Orte zu navigieren. Fahrradausflüge und Rundfahrten lassen sich ebenso planen. Dazu greift ihr am besten auf den Routenplaner auf dem Browser am PC oder Mac zu. Hier lassen sich die Routen auch einfach bearbeiten, indem ihr sie mit dem Cursor flexibel verschiebt.
Wer darauf keine Lust hat, findet im Entdecken-Tab aber auch von anderen Nutzer:innen erstellte Routen in der Nähe zum Nachfahren. Wie weit es gehen und für welchen Radtyp sich die Tour eignen soll, könnt ihr über Filter festlegen. Zur Auswahl stehen Mountainbike, Citybike oder Rennrad. Zudem könnt ihr wählen, wie der Weg beschaffen sein soll.
Unterwegs zeigt die App außerdem Daten zu Geschwindigkeit oder erklommenen Höhenmetern an. Sie lassen sich auf Wunsch im Profil hinterlegen und mit Apples Healthkit-Schnittstelle synchronisieren. Außerdem sollt ihr in der Lage dazu sein, Toiletten, Werkstätten und Co. in der Nähe zu finden. Das hängt allerdings davon ab, ob die Community hier entsprechende Punkte hinterlegt. In unserem Umfeld war zum Beispiel kein öffentlich zugängliches WC zu finden.
Das volle Potenzial der App offenbart sich erst, wenn ihr für die Pro-Version zahlt. Sie kostet 9,99 Euro im Monat oder 44,99 Euro im Jahr. Dann könnt ihr das Kartenmaterial herunterladen, um Datenvolumen zu sparen, die Karte auch als Satelliten- oder 3D-Version ansehen oder die Navigation an euren Fahrradtypen anpassen. Mountainbikefahrer:innen bekommen dann etwa eine andere Route zum Ziel vorgeschlagen als ein:e Rennradfahrer:innen. Ebenfalls nur für Premium-Kund:innen: Auf Wunsch gebt ihr an, dass die App bei der Navigation immer auf Radwege setzen, die schnellste Route finden oder Wege mit sanftem Untergrund bevorzugen soll.
Bikemap gibt es zudem fürs Handgelenk – allerdings nur auf der Apple Watch. Die Variante für Wear-OS-Uhren hat der Anbieter 2022 aus dem Programm genommen.
Google Maps – der Klassiker
Der Klassiker unter den Karten-Apps bietet längst auch eine Navigation speziell für Radfahrer:innen. Schritt für Schritt führt euch die App ans Ziel. Wenn ihr eine Smartwatch habt, gibt es die Anweisungen auch ans Handgelenk. Außerdem lassen sich bei Bedarf auch Wegpunkte setzen – falls ihr bei der Radtour eine Sehenswürdigkeit oder ein Eiscafé abseits der Route aufgespürt habt. Über bekannte Funktionen wie Streetview (falls verfügbar) könnt ihr euch auch schon vor Fahrtantritt am Ziel umsehen.
Negativ fällt auf, dass Google Maps im Fahrrad-Tab verstärkt Werbung für E-Scooter-Anbieter in der Nähe einblendet und dafür den Starten-Button für die Navigation verrückt. Auch die Anzeige für das zu erwartende Höhenprofil ist gut versteckt in der Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachlesen.
Apple Maps für Bequeme
Seit 2022 enthält auch Apple Maps Fahrradkarten. Die Lösung auf dem iPhone wirkt etwas übersichtlicher als die von Google. So liefert Apple vor dem Fahrtantritt mehr Informationen. Das Höhenprofil ist sofort ersichtlich, außerdem warnt die App, wenn die Strecke Fußwege enthält, auf denen ihr euer Zweirad schieben müsst, oder wenn die Strecke an verkehrsreichen Hauptstraßen entlang führt.
Habt ihr keine Lust auf Autolärm und Trubel, könnt ihr außerdem einstellen, dass die App solche Straßen bei der Routenplanung nach Möglichkeit vermeiden soll. Wer keine Anstiege mag, kann auch Hügel ausschließen. In vielen Fällen liefert Apple Maps außerdem alternative Routen.
Die Navigationsfunktionen lassen sich auch auf der Apple Watch nutzen.
Download: iOS
Komoot für Rundfahrten
Komoot ist nicht direkt eine Navigations-App für alltägliche Fahrten durch die Stadt. Stattdessen wollen euch die Anbieter aufs nächste Abenteuer schicken. Touren sind schnell geplant. Ihr gebt einfach den Start- und Zielpunkt ein und wählt aus, wie ihr unterwegs seid – mit dem normalen Fahrrad, dem Rennrad, Mount-, Gravel- oder Enduro-Bike. Ihr könnt dabei auch anhaken, ob es sich bei eurem Rad um ein E-Bike handelt. Danach ist Selbsteinschätzung gefragt: Seid ihr aktuell nicht fit oder gut in Form? Hier solltet ihr ruhig ehrlich sein, denn die Angabe hat Auswirkungen auf die Dauer eurer Tour. Komoot listet dann detailliert auf, welche Untergründe, Wegtypen und Höhenmeter auf euch zukommen und weist daraufhin, wenn der Weg etwa eine Fährüberfahrt beinhaltet.
Ähnlich wie bei Bikemap könnt ihr euch außerdem von der Community für die nächste Tour inspirieren lassen. Hier listet die App Rundfahrten aus eurer Region auf, zeigt aber auch bundesweite und internationale Highlights an, etwa die Strecken der Giro d’Italia. Diese sind nicht immer im Einklang mit dem ausgewählten Radtyp. So sehen Rennradfahrer:innen zum Beispiel Gravel- oder Bikepacking-Touren oder Wanderstrecken. Im Zweifel scrollt man hier einfach weiter.
Der Community-Gedanke steht bei Komoot im Vordergrund. Ihr könnt Touren liken oder kommentieren und euch mit Gleichgesinnten vernetzen – wenn ihr wollt.
Auch bei Komoot gibt es Bezahloptionen. Wer 4,99 Euro im Monat oder 49,99 Euro im Jahr bezahlt, erhält unter anderem Zugriff auf 3D-Karten, Wetterdaten und kann auch mehrtätige Touren planen. Um das vollständige Kartenmaterial samt Navigation zu bekommen, müsst ihr ebenfalls zahlen. Einzelne Regionen kosten 3,99 Euro, mittelgroße Regionen 8,99 Euro und das Weltpaket 29,99 Euro. Dabei handelt es sich jeweils um einmalige Zahlungen. Die erste Region ist allerdings kostenlos. So könnt ihr etwa euer direktes Umland via Komoot erkunden.
Die App arbeitet mit einer Vielzahl von Smartwatches zusammen. Neben der Apple Watch unterstützt sie etwa Uhren von Garmin, Polar und Samsung. Auch gängige GPS-Geräte werden unterstützt.
Strava für die Ehrgeizigen
Eher für sportliche Nutzer:innen eignet sich die App Strava. Radfahren steht dabei nicht im Vordergrund, Leistungsdaten lassen sich aber auch für verschiedene Zweiradklassen festhalten und mit anderen teilen. Praktisch ist die Beacon-Funktion. Damit teilt ihr euren Standort in Echtzeit mit Freunden. Besonders motivierend sind dagegen die Segmente: Strecken lassen sich in Abschnitte einteilen, nach einer Tour zeigt die App dann an, ob ihr im (virtuellen) Wettstreit mit anderen eine Bestzeit geknackt habt.
Seid ihr nicht vorn gelandet, wollt das aber ändern? Dann gibt es auch in Strava Routen und sogar Trainingsplätze zu entdecken. Kostenfrei sind beide jedoch nicht. Die Mitgliedschaft kostet jährlich 74,99 Euro oder 10,99 im Monat. Student:innen kommen günstiger weg. Wer zahlt, schaltet außerdem weitere Gesundheitsdaten frei. Das Training lässt sich dann leichter analysieren, es gibt ein Trainingstagebuch, persönliche Heatmaps und die Möglichkeit, Daten mit denen von Freund:innen zu vergleichen. Außerdem profitieren Mitglieder von Trainingsplänen. Die gibt es nebenher auch für Läufer:innen.
Wollt ihr erst mal nur schauen, ob die App wirklich etwas für euch ist, könnt ihr sie 30 Tage kostenlos ausprobieren. Strava erinnert euch zwei Tage vor Ablauf der Frist daran, dass der Zeitraum abläuft, falls euch das Angebot nicht zusagt.
Zusätzlich gibt es auch in Strava Communitys, sogenannte Gruppen. Hier findet ihr auch in eurer Nähe gleichgesinnte Radfahrer:innen für die nächste Ausfahrt in der Gruppe. Außerdem lädt das Angebot zum Austausch ein.
Strava funktioniert sowohl mit der Apple Watch als auch mit Wear-OS-Uhren ab der Betriebssystemversion 3.0.
Bonus-App: Hilfe im Wald
Das Kartenmaterial von Hilfe im Wald braucht ihr vor allem, wenn es ernst wird. Es enthält bundesweit 59.000 Rettungspunkte im Gelände, die der hiesigen Polizei und Feuerwehr bekannt sind. Kommt es also zu einem Unfall im Wald, könnt ihr bei einem Notruf die GPS-Koordinaten für den nächsten Rettungspunkt mit angeben. Rettungskräfte können euch dann schneller finden. Damit das auch ohne Mobilfunkverbindung klappt, solltet ihr das Kartenmaterial vor eurem Ausflug herunterladen.
Noch mehr Outdoor-Spaß
Wer jetzt in die Pedale treten will, aber noch auf der Suche nach dem richtigen Drahtesel ist, findet in unserem Artikel über leichte E-Bikes viele Pedelecs, die nicht allzu technisch aussehen. Ihr wollt lieber zu Fuß unterwegs sein, aber auch dabei heil ankommen? Dann lohnt sich ein Blick auf unseren Artikel mit den Wander-Apps.