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Fake-Rezensionen: Amazon löscht 20.000 offensichtlich gekaufte Bewertungen

Rund 20.000 positive Bewertungen hat Amazon jetzt in Großbritannien gelöscht. Einige der Fälle waren erstaunlich offensichtlich. Für die Bewertenden kann das Folgen haben.

2 Min.
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Amazon schraubt wieder an den Rezensionen. (Grafik: Jochen G. Fuchs/t3n)

Onlinehändler Amazon soll in Großbritannien laut Berichten der Financial Times rund 20.000 positive Fünf-Sterne-Bewertungen gelöscht haben. Dabei habe es sich um mutmaßlich gekaufte Rezensionen gehandelt. Laut Recherchen der Wirtschaftszeitung hätten neun der zehn Top-Rezensenten der britischen Amazon-Seite verdächtige Bewertungen verfasst. Von sieben dieser Rezensenten soll Amazon demnach Bewertungen gelöscht haben.

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Teilweise hat es sich dabei um ein Rezensionsverhalten gehandelt, das dem Onlinehändler hätte selbst auffallen müssen, auch ohne dass das Unternehmen darauf hingewiesen wurde: Der Top-Rezensent der Plattform hatte allein im August Waren im Wert von rund 15.000 Pfund mit fünf Sternen bewertet und im Schnitt alle fünf Stunden eine Bewertung abgegeben. Allerdings bestritt der Mann, die Rezensionen als gekaufte Bewertungen erstellt zu haben.

Amazon hat Fake-Bewertungen Kampf angesagt

In der Tat ist die Strategie insbesondere seitens China-Händlern nicht neu, Kunden in entsprechenden Nachrichtengruppen und Facebook-Gruppen anzubieten, Produkte zu erhalten, die sie dann bewerten und behalten dürften – teilweise wird sogar eine gewisse Aufwandsentschädigung bezahlt. Amazon tut seit Jahren relativ viel, um solchen Machenschaften einen Riegel vorzuschieben. Zum einen erklärt das Unternehmen, man werde gegen die Unternehmen als Beauftragende, aber auch gegen Rezensenten vorgehen oder entsprechend Konten sperren. Wie oft dies vorkommt, dazu macht das Unternehmen allerdings keine Angaben. Klar ist aber, dass insbesondere Private Labels, die entweder ausschließlich oder zu einem großen Teil über Amazon ihren Warenvertrieb organisiert haben, ein Problem bekommen, wenn Amazon sie von einem auf den anderen Tag aus dem Sortiment nimmt oder schlechter listet.

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Umgekehrt betreibt Amazon aber mit Amazon Vine ein eigenes Produkttesterprogramm, an dem auch Unternehmen teilnehmen können – auch wenn dieses mit klaren Regeln arbeitet und die Beiträge entsprechend kennzeichnet. Zudem arbeitet das Unternehmen seit vergangenem Jahr auch mit Ein-Klick-Bewertungen. Diese sollen es den Kunden vereinfachen, Produkte ohne das Verfassen entsprechender Texte zu bewerten. Dass man damit allerdings dem genannten Problem Herr wird, ist unwahrscheinlich. Immerhin erhält Amazon so aber auch Rezensionen von Nutzern, die sonst nicht die Energie aufwenden, eine Bewertung zu verfassen – und die höhere Bewertungsanzahl bringt auch bei Artikeln, bei denen nur wenige Käufer bewerten können, einigermaßen verlässliche Informationen.

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Kommentare (2)

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Ribert Lirert

20.000? Das ist doch ein Witz.
Dafür einen Artikel?

Ribert Lirert

20.000? Das ist doch keine Meldung wert, sondern ein schlechter Witz.
Wie kann sich Amazon denn mit so einer lächerlichen Zahl brüsten, wenn es Millionen Fake Bewertungen gibt.

Ich sags mal einfach: Fake Bewertungen schaden Amazon nicht direkt. Sie sorgen für mehr Umsatz. Amazon hat, außer im PR-Sinne und vielleicht noch ein bisschen bei der Rückgabequote, keinen Nachteil.

Wäre schön, wenn das in Artikeln auch mal vorkommt. Ich bin ja nicht mal Journalist.

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