Anzeige
Anzeige
Fundstück

Norwegens Finanzminister twittert nicht: Dienst verifiziert angebliches Konto trotzdem

Wohl niemand möchte in der Haut des Mitarbeitenden aus dem Büro des norwegischen Regierungschefs stecken, der gegenüber Twitter einen Fake-Account als offiziellen Kanal des Finanzministers bestätigt hat.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Trygve Slagsvold Vedum. (Foto: Landbruks- og matdepartementet)

Wie das norwegische Tech-Magazin NRK Beta zuerst berichtet hat, geht die Verifizierung eines Fake-Accounts, der sich als jener des norwegischen Finanzministers Trygve Slagsvold Vedum ausgegeben hat, nicht zulasten Twitters. Vielmehr soll der Fehler im Büro des Premierministers (der in Norwegen als Statsminister bezeichnet wird) und bei der norwegischen Sicherheitsbehörde NSM passiert sein.

Eindeutig offiziell: dieser Fake-Account. (Screenshot: NRK Beta / Twitter)

Trotz vorheriger Fakes erkennen Behörden Fake nicht

Anzeige
Anzeige

Dort war man für die Überprüfung der Social-Media-Konten von Politikern nach den letzten Wahlen zuständig. In beiden Organisationen war der gefälschte Account indes nicht aufgefallen, sondern wurde offiziell gegenüber Twitter bestätigt, die daraufhin die Verifizierung vorgenommen hatten.

Dabei hätte es Anhaltspunkte gegeben, die die Behördenmitarbeitenden hätten stutzig werden lassen sollen. Immerhin hatte der Fake-Vedum Tweets verschickt, die sich gegen die Politik seiner eigenen Partei richten. Zudem waren seit seiner Amtseinführung im September dieses Jahres bereits mehrere gefälschte Konten aufgetaucht. Das hatte das Finanzministerium sogar veranlasst, per Tweet zu erklären: „Wir möchten darauf hinweisen, dass Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum keinen privaten Twitter-Account hat. Konten, die in seinem Namen erscheinen, sind daher gefälscht und werden gemeldet.“

Anzeige
Anzeige

Dennoch erhielt der Fake-Vedum das Signum des Büros des Statsministers, was dessen Kommunikationsprofis jetzt bedauern. „Leider gab es einen Fehler bei der Überprüfung, der dazu führte, dass ein gefälschtes Konto verifiziert wurde“, bestätigte Kommunikationschefin Anne Kristin Hjuske gegenüber NRK Beta. „Das Konto wurde jetzt entfernt und wir haben sichergestellt, dass keine weiteren gefälschten Konten verifiziert wurden. Außerdem überprüfen wir derzeit unsere Melderoutinen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder vorkommt.“

Anzeige
Anzeige

Twitter kann nix dafür

Bei NRK Beta freut sich Journalist Ståle Grut über den Recherche-Erfolg, der das Tech-Magazin in die internationale Berichterstattung katapultiert hat. „Wie aus dem Nichts taucht eines dieser gefälschten Konten als verifiziert auf“, so Grut gegenüber The Verge. „Es scheint, dass jemand im Büro des Premierministers, der die Verifizierung koordiniert, auf das Konto hereingefallen ist und es schließlich zusammen mit den anderen neu ernannten Ministern, die jetzt auch alle verifiziert sind, an Twitter geschickt hat.“

Bei Twitter darf das Versehen gelassen gesehen werden. Dem Dienst kann kein Vorwurf gemacht werden. Zwar gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik am Verifizierungsverfahren, in diesem Fall aber hatte der Dienst keine Möglichkeit, den Fake zu erkennen – er war schließlich hoheitlich testiert.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige