Female Pleasure Society stellt Nahrungsergänzungsmittel für Frauen her – als NFT
Superfoods und Vitamine wie Maca, Ginseng und Vitamin D sollen dafür sorgen, Stimmungsschwankungen abzumildern und die sexuelle Lust fördern. Das Startup mit dem Namen „Female Pleasure Society“ stellt Nahrungsergänzungsmittel für Frauen über 30 Jahren her.
Das Produkt des deutschen Startups gibt es allerdings nicht in einem Geschäft oder Onlineshop zu kaufen. Wer sich das Nahrungsergänzungsmittel im Abo sichern will, muss einen Non-fungiblen Token (NFT) kaufen.
Mit dem Token sichern sich die Käufer:innen nicht nur fünf Jahre lang quartalsweise Lieferungen des Produkts, sondern sollen auch mitbestimmen können, was das Startup macht.
Damit verbinden Vanessa Schäfer und ihre Mitgründer ein physisches Produkt mit einem NFT-Projekt. Warum das Ganze?
Zwischen Web2 und Web3
„Klar, unser Produkt könnten wir auch über Web2-Wege verkaufen. Aber wir glauben an das Web3 und nutzen die Technologie, um neue Wege für unsere Markenbildung, Community und Distribution zu gehen“, sagt Vanessa Schäfer. „Wir sehen uns als Web 2.5.“
Die Frankfurterin arbeitet schon länger an einem Produkt für Frauengesundheit. Mit dem Investor Holger Mannweiler hat sie einen Web3-begeisterten Business-Angel und Mitgründer an ihrer Seite.
Mannweiler baut mit der MetaBrewSociety gerade ein weiteres NFT-Produktabo auf. Das Produkt hier: Bier. Im September startete der Mint der Bier-NFT, also der erstmalige Verkauf der Token.
Ein Mint steht auch bei der Female Pleasure Society an: Am 16. November startet der erste Drop, also der öffentliche Verkauf, bei dem 500 NFT über die digitale Ladentheke gehen sollen. Wenn alles gut läuft, sollen mehr NFT in weiteren Drops folgen.
„Momentan befinden wir uns im sogenannten Kryptowinter“, sagt Schäfer. „Auf der großen NFT-Plattform Opensea werden aktuell 90 Prozent weniger NFT gekauft als noch im Januar.“ Das Interesse am Projekt im Vorfeld mache sie aber zuversichtlich. Außerdem, so die Gründerin, würden ihre NFT im Gegensatz zu den meisten anderen eine Utility, also einen Nutzen, bieten.
Ziel des NFT-Verkaufs
Diesen Nutzen will die Female Pleasure Society in greifbarer Form mit den Nahrungsergänzungsmitteln liefern. Außerdem soll es Möglichkeiten geben, mitzubestimmen, was das Startup macht und wie die Produkte aussehen. Wie bei ähnlichen Projekten sind Abstimmungen über die Chat-Plattform Discord geplant. Auch eine Erfolgsbeteiligung sei denkbar, aber aus rechtlichen Gründen momentan noch nicht umsetzbar, sagt Schäfer.
„Der Verkauf unserer NFT hat zwei Ziele“, erzählt Gründerin Schäfer. „Zum einen möchten wir unsere Brand Lover finden, die voll hinter unserer Mission stehen. Zum anderen ist der Verkauf der NFT aber auch wie eine Finanzierung des Unternehmens zu sehen.“
So richte sich der Preis nach dem Finanzbedarfs des Unternehmens – aber eben auch nach dem Produkt, sagt Schäfer. Während ein NFT 300 US-Dollar koste, würden die Halter:innen innerhalb von fünf Jahren Waren im Wert von etwa 1.500 Dollar zugesandt bekommen.
Mit den Einnahmen aus dem Mint will das Startup in die Kosten für die Entwicklung ihres Projektes decken und neue Produkte produzieren und ausliefern.
Mit ihrem Produkt und dem NFT-Abo-Modell sprechen sie eine sehr kleine Zielgruppe an. „Auf dem Weg zum NFT-Kauf gibt es einige Hürden. Zum Beispiel das Aufsetzen der Wallet oder den Kauf von Kryptowährungen“, sagt Schäfer.
Die meisten Menschen, die über Wallet und Krypto-Asstes verfügen, um einen NFT kaufen und halten zu können, sind männlich. Um die Hürden zu senken, können die NFT der Female Pleasure Society auch per Kreditkarte bezahlt und ohne die Nutzung einer Wallet gekauft werden.
Lieber wäre der Gründerin aber, wenn sich durch ihr Projekt mehr Frauen für das Web3 begeistern ließen und die Technologie nutzen würden. Sie möchte andere Frauen „onboarden“, also in die neue digitale Welt holen.