Echtzeit-Kollaboration mit Figma: Adobe-Konkurrent veröffentlicht erste Public-Version
Drei Jahre wurde an Figma Design im stillen Kämmerlein gearbeitet. Das hat der 23-Jährige Mitgründer und CEO Dylan Field in einem Post auf Medium verraten. In den vergangenen drei Jahren konnte sein Unternehmen schon 18 Million US-Dollar unter anderem von Greylock, Index, OATV, Jeff Weiner und anderen Investoren einsammeln. Figma verspricht kollaboratives Design im Browser – und in Echtzeit. Für das kostenlose Preview-Programm kann man sich seit gestern registrieren.
Figma: Design in Zusammenarbeit
Der Kern von Figma Design ist eine Art browserbasiertes Photoshop, das auf Interface-Design spezialisiert ist. Das Tool speichert Design-Projekte in der Cloud und setzt dabei auf Versionskontrolle, sodass es einfach ist, Änderungen nachzuvollziehen, rückgängig zu machen und zu kommentieren. Dadurch sollen ständiges Hin-und-her-Mailen oder der Weg über Dropbox und andere Cloudspeicher umgangen werden.
Da es sich bei der veröffentlichten Version um eine Preview handelt, sind noch nicht alle geplanten Funktionen an Board. So kann man bisher beispielsweise nur Brand-Farbpaletten mit anderen Team-Mitgliedern teilen. Später sollen allerdings auch Asset-Libraries und schließlich auch die Möglichkeit hinzukommen, dass mehrere Personen gleichzeitig das selbe Design bearbeiten können.
Bisher ermöglicht das Tool immerhin die Kommunikation über Änderungsvorschläge und Feedback direkt im Design. Das geschieht über eine entsprechende Seitenleiste. Darüber hinaus unterstützt Figma auch Slack.
Zu den weiteren Features zählt ein Werkzeug zum Designen für unterschiedliche Bildschirmgrößen. Integrierte Geräte-Previews ermöglichen zudem die Evaluation des eigenen Interface-Designs auf dem entsprechenden Gadget.
Figma Design und die Konkurrenz
Figma ist natürlich nicht das einzige Startup, das sich den geänderten Bedingungen des Design-Prozesses verschrieben hat. Design ist mittlerweile nicht mehr der letzte Schritt, um ein fertiges Produkt aufzuhübschen, sondern hat sich zu einem Prozess entwickelt, der jeden Schritt der Produktentwicklung begleitet. Neben ausgewachsenen Desktop-Lösungen wie Sketch mischen auch Startups wie Wake mit dem Feedback-Tool Publicly und andere mit.
Die Gründer von Figma wollen aber mehr und haben selbst Adobe als Konkurrenten ausgemacht, deren Cloud-Ansatz sich mit der Creative Cloud laut dem Figma-CEO in erster Linie auf das Geschäftsmodell beschränkt. Ob das Startup dem Platzhirsch wirklich Marktanteile abgraben kann, muss sich allerdings erst noch zeigen.
Seltsamer Name …
Figma — Oder in Hochdeutsch: „Möchten Sie den Beischlaf mit mir vollziehen?“
Hi Sebastién,
wir haben mit Gravit.io ein ähnliches Design Programm, wie Figma gebaut. Wir sind auch webbasiert, funktionieren somit auf jedem Gerät in jedem Browser. Auch bieten wir das Feature für kollaboratives Gestalten an.
Doch anders als bei Figma, kann man auf Gravit jegliches Design gestalten. Außerdem sind wir mit der webbasieren Version seit Mai 2015 live und werden aktiv genutzt :)
Gerne sende ich Euch weitere Informationen via Email mit einem Link.
Viele Grüße aus Berlin,
Eva
Der Vergleich mit Photoshop passt nicht: Photoshop ist ein Tool zur Bildbearbearbeitung, Figma ein Vektorprogramm. Ja, auch Photoshop hat ein paar Vektorfunktionen ist aber nicht primär darauf ausgerichtet. Eher könnte man Figma mit Illustrator oder Freehand vergleichen.