So will Figure humanoide Roboter fit für den Haushalt machen

Technische Herausforderung: Helix soll dabei helfen, dass Roboter die komplexen Aufgaben im Haushalt besser meistern können. (Symbolfoto: Miriam Doerr Martin Frommherz/Shutterstock)
Humanoide Roboter als Haushaltshilfen: Diese Standard-Science-Fiction-Fantasie gestaltet sich in der Realität schwieriger, als man annehmen möchte. Zu komplex sind menschliche Wohnungen und die zu bewältigenden Aufgaben.
Das Robotik-Unternehmen Figure will sich dieser Herausforderung jetzt stellen. Mit Helix präsentiert die US-Firma ein sogenanntes Vision-Language-Action (VLA)-Modell, das Roboter mit natürlicher Spracheingabe in Echtzeit steuern kann.
Roboter im Haushalt: Helix kombiniert Sehen, Sprache und Handlung
Bei VLA-Modellen handelt es sich um ein noch relativ junges Konzept in der Robotik. Sie verarbeiten visuelle und sprachliche Eingaben, um Aktionen auszuführen. Das derzeit wohl bekannteste Beispiel in diesem Bereich ist Googles DeepMinds RT-2, das Roboter mit einer Kombination aus Videos und Large Language Modellen (LLM) trainiert.
Helix verfolgt einen ähnlichen Ansatz: Die Plattform nutzt visuelle Daten und Sprache, um einen Roboter komplexe Aufgaben ausführen zu lassen. Laut Figure kann Helix tausende neuartige Haushaltsgegenstände allein durch Anweisungen in natürlicher Sprache erkennen und greifen.
Dafür analysiert der Roboter nach der Spracheingabe zunächst visuell seine Umgebung und führt dann die Aufgabe aus. Helix ist dabei darauf ausgelegt, zwei Roboter gleichzeitig zu koordinieren
In einem von Figure veröffentlichten Demonstrationsvideo sind zwei Roboter zu sehen, die auf Kommando Lebensmittel in verschiedenen Küchenschränken verstauen. Die entsprechenden Gegenstände hatten sie laut Figure noch nie zuvor in den metallenen Händen. Zumindest in der Demo funktioniert das ohne Probleme.
Gar nicht so einfach: Roboter als Helfer im Haushalt
Derzeit hat das Thema Haushalt für Robotik-Unternehmen – bis auf wenige Ausnahmen – eine sehr niedrige Priorität. Anders als Lagerhäuser oder Fabriken im industriellen Bereich sind Privathäuser nämlich äußerst unstrukturierte, unvorhersehbare Umgebungen.
Es gibt in jeder Wohnung völlig unterschiedliche Raumaufteilungen und Lichtverhältnisse, außerdem verändern die darin lebenden Menschen ständig die Umgebung, indem sie zum Beispiel Möbel verrücken. Auch die unendliche Vielzahl an unterschiedlichen Haushaltsgegenständen ist ein riesiges Hindernis.
Das macht Haushaltsroboter unglaublich aufwendig zu trainieren und damit sehr teuer – zu teuer, um sie für Normalverbraucher erschwinglich zu machen.
Helix soll als neues Lernmodell dabei helfen, dieses Problem zu lösen, indem die Roboter sich ihrer Umgebung anpassen können, ohne dass man sie zuvor auf jede Kleinigkeit vorbereiten muss.
Roboter im Haushalt bald Realität?
Aktuell befindet sich Helix noch in einer frühen Entwicklungsphase. Auch wenn die Demo beeinduckend aussieht: Dahinter steckt monatelange Entwicklungsarbeit. So schnell werden Roboter also noch nicht beim Aufräumen und putzen helfen.
Die Ankündigung darf wohl eher als Rekrutierungsmaßnahme verstanden werden: Figure sucht noch Ingenieur:innen, um das Projekt weiter voranzutreiben. Ob Helix tatsächlich den Weg für Roboter in private Haushalte ebnet, wird sich zeigen müssen.
Roboter im Einsatz