Die kuriose Geschichte beginnt im Jahr 2002, als der Gründer von Ubuntu, Mark Shuttleworth, das erste Mal auf den Fehler im Firefox-Browser stieß. Zu diesem Zeitpunkt war Yifan Zhu drei Jahre alt und konnte sich vermutlich nicht träumen lassen, einmal diesen Bug selbst zu beheben.
Doch der Reihe nach. Shuttleworth berichtete laut Ars Technica vor 21 Jahren von dem Fehler, den Adam Price, damals Mozilla-Nutzer auf dem Mac, später als das Problem mit den persistenten Tooltips, die sich hartnäckig auf dem Bildschirm hielten, selbst wenn der Browser im Hintergrund verschoben wurde, einreichte.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Der Fehler, bekannt als Bug 148624, bewirkte, dass Tooltips nach dem Verschieben des Browsers in den Hintergrund oft hartnäckig auf dem Bildschirm verweilten. Die einzige Möglichkeit, sie loszuwerden, bestand darin, den Browser wieder in den Vordergrund zu holen und die Maus von der Symbolleiste zu entfernen. Über die Jahre wurden viele ähnliche Fehler als Duplikate markiert und es schien zunächst, als wäre der Ursprungsfehler ausgemerzt – nur um dann in verschiedenen Versionen leicht modifiziert wieder aufzutauchen.
21 Jahre lang wurde dieser Fehler also nicht behoben. Bis Yifan Zhu in Thunderbird unter Linux auf ihn stieß und beschloss, sich selbst darum zu kümmern. Auch weil er sah, dass das Ticket zur Fehlerbehebung bereits seit über 20 Jahren unbearbeitet herumlag, und er sich dachte, wenn er sich nicht darum kümmern würde, würde es wohl nie jemand machen.
Zhu, geboren im Jahr 1999, hat gerade seinen Master abgeschlossen und ist auf dem Weg, seine Doktorarbeit in Elektrotechnik zu beginnen. Wichtig zu wissen ist an dieser Stelle noch, dass Zhu keine Erfahrung in so komplexen Projekten wie dem Firefox-Browser vorweisen kann.