Peloton hat Updates veröffentlicht, um den Abonnenten des Dienstes neue Funktionen und Anreize zu bieten. Mit dabei: Die Beta-Version eines Fitnessspiels namens Lanebreak. Das markiert für das kursorientierte Geschäftsmodell den Einstieg in die Computerspielwelt. Peloton hofft, damit neue Käuferschichten zu erreichen. Ein erster Blick zeigt, dass dabei reichlich Luft nach oben bleibt.
„Lanebreak“: Racer mit Rhythmus
Gizmodo berichtet, der Titel ähnele typischen Rhythmusspielen – nur, dass die Spieler das Geschehen mit einer bestimmten Trittfrequenz beeinflussen. Inhaltlich bewegen sie sich auf einer Fahrstrecke, die dem Computerspielklassiker „Tron“ ähnelt. Zwei Fahrspuren markieren dabei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Die linke dient Einsteigern, Fortgeschrittene wählen die rechte Seite. Auf beiden Spuren warten verschiedene Hindernisse, die überfahren werden wollen. Das Ganze synchronisiert „Lanebreak“ mit dem Beat der Hintergrundmusik. Wer auf der richtigen Spur bleibt und den Rhythmus des Tracks trifft, erhält Bonuspunkte, sogenannte „Pickups“. Eine andere Spielmechanik heißt „Streams“ – sie zeigen eine spezielle Route an, deren Einhaltung wiederum Punkte bringt. „Breakers“ geben dem Spieler die Aufgabe, in einer bestimmten Zeit eine festgelegte Leistung zu erreichen, etwa einen Sprint innerhalb weniger Takte.
„Lanebreak“ kommt 2022 heraus
In der Beta-Version, die momentan etwa 1.000 Kunden ausprobieren, hat Peloton zusätzlich soziale Funktionen eingebaut. So kann man anscheinend andere Nutzer herausfordern. Zusätzlich lassen sich verschiedene Musikgenres, Workout-Typen, Schwierigkeitsgrade und die Dauer des Radel-Vergnügens auswählen. Das Programm steht am Ende nur Besitzern eines Peloton-Bikes oder seiner Plus-Variante zur Verfügung. Der Hersteller plant eine öffentliche Beta-Phase im Winter, das endgültige Produkt soll Anfang 2022 auf den Markt kommen.
Gamification bei Peloton nicht neu
Das Unternehmen arbeitet von Anfang an mit Abzeichen, Scores und anderen Computerspielelementen. Allerdings steht bisher die Verbindung mit Trainern im Vordergrund. Das bestätigt auch der Produktchef des Unternehmens, David Packles: „Inhalte, insbesondere unsere von Trainern geleiteten Inhalte, sind das Herzstück von Peloton.“ Der Anbieter wolle aber mehr Abwechslung bieten, weil „die Leute das wollen“. Packles sagt, „Lanebreak“ sei absichtlich minimalistisch ausgerichtet, basiere stark auf Musik und besitze einen hohen Wiederspielwert. Die Hoffnung sei, auch Menschen anzusprechen, die statt auf virtuelle Ausfahrten und Live-Kurse auf Fitness-Gaming stehen.
Fitnessspiele: Der Markt füllt sich
Für die genannte Zielgruppe gibt es allerdings schon Angebote. So brachte das norwegische Startup Playpulse im April ein Fitness-Bike auf den Markt, das sich explizit an Gamer richtet. Dort kann man „richtige“ Computerspielerfahrungen machen, während man in die Pedale tritt. Nintendo hat etwa mit der Switch-Hardware Nintendo Ring Fit Adventure ein Fitness-Accessoire und passende Titel herausgebracht. Findige Gamer haben das Gerät schon mit beliebten Titeln aus der „Zelda“-Reihe verknüpft. Auch andere Konsolen und Systeme – etwa die VR-Schmiede Oculus – erweitern ihr Spiele-Repertoire in Richtung Fitness. Pelotons Vorteil liegt darin, eine treue Anhängerschaft von 5,4 Millionen Menschen zu haben, die bereits scharf darauf sind, sich zu bewegen. Angeblich arbeitet das Unternehmen an einem eigenen Wearable, vielleicht lassen sich damit dann bessere Fitness-Spiele spielen – und das ganz ohne 2.200-Euro-Fahrrad (Test).
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