Für flexible Stromnetze: MIT-Startup will ab 2024 Eisen-Luft-Akkus produzieren
Das Startup Form Energy will nächstes Jahr in die Massenproduktion seiner Eisen-Luft-Akkus gehen. Das meldet der Standard. Form Energy ist aus dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) hervorgegangen und hat kürzlich ein 223.000 Quadratmeter großes Grundstück in Wierton, West Virginia, erworben.
Dort soll eine Fertigungsanlage für die neuartigen Batterien entstehen, deren Herstellungskosten bei einem Zehntel herkömmlicher Lithium-Akkus liegen sollen. Außerdem speichern die Eisen-Luft-Akkus die Energie besonders lang, sagt ihr Hersteller.
100-Stunden-Speicher zum niedrigen Preis
Im Juli 2021 war es so weit: Form Energy gab die 100-Stunden-Chemie bekannt. Das Eisen-Luft-Gemisch soll Energie mehrere Tage lang speichern und das zu einem sensationellen Preis. Er liegt bei einem Zehntel von Speichergeräten auf Lithium-Basis. Der Grund ist schnell gefunden: Die Zutaten sind auf der Erde massenhaft vorhanden.
Form-Energy-CEO Mateo Jaramillo erklärte in einem aktuellen Interview, das Unternehmen habe das letzte Jahr genutzt, um die Grundlagen für die Skalierung und die Massenproduktion zu schaffen. Jaramillo war von 2009 bis 2016 bei Tesla Energy für das Energiespeicherprogramm verantwortlich. Nächstes Jahr will er also Eisen-Luft-Akkus bauen.
Rost-Prozess umgekehrt
Der Geschichte begann mit der Entdeckung von MIT-Ingenieuren, wie man den Korrosionsprozess umkehren und so Batterien herstellen kann. Sie nahmen Eisen, weil es oft vorkommt und billig ist. Schätzungen gehen von Kosten aus, die bei 20 US-Dollar pro Kilowattstunde liegen. Zum Vergleich: Bei Lithium-Ionen liegen sie bei 200 Dollar.
Für Elektroautos sind Eisen-Luft-Akkus allerdings ungeeignet. Zum Einen wiegen sie ordentlich und zum anderen fallen lange Ladezyklen an. Schnellladen geht mit dieser Methode gar nicht. Aber sie eignen sich „perfekt für die Energiespeicherung auf Netzebene“, schreibt Auto-Evolution. 7,5 Megawatt Output-Kapazität pro Hektar seien eine nicht zu verachtende Leistungsfähigkeit des Energieträgers.
Erste Probeanlagen laufen, weitere Millionen-Investitionen in das Startup sollen auf dem Weg sein.
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