Ursprünglich war Flutter ein Entwicklungskit für mobile Plattformen. Mittlerweile unterstützt es eine ganze Reihe von Plattformen, darunter neben Android und iOS auch Linux, macOS und natürlich das Web. Mit dem stabilen Release von Version 2.10 reiht sich Windows in die Liste der unterstützten Plattformen ein und bringt das UI-Kit der ehrgeizigen Vision von umfassender Cross-Plattform-Kompatibilität einen riesigen Schritt näher. Angekündigt hatte das Flutter-Coreteam die Arbeit an der Windows-Unterstützung bereits im September 2020.
Andere Anforderungen als mobile Plattformen
Die Entwicklung von Desktop-Apps unterscheide sich von der Entwicklung mobiler Apps, schreibt Google im zugehörigen Blogpost. Computer haben breitere Screens und verfügen über vielfältigere Eingabemöglichkeiten als Mobilgeräte. Zudem verwenden sie andere API als die mobilen Betriebssysteme iOS und Android. Andere Konventionen in puncto Barrierefreiheit, visuelle Gestaltung und Eingabe-Editoren müssten dabei ebenfalls bedacht werden.
Plugins und Pakete sind ebenfalls kompatibel
Ähnlich der Unterstützung für mobile Plattformen kombiniert die Windows-Implementation Flutters ein Dart-Framework und eine C++-Engine. Die Kommunikation mit Windows wurde über ein Embedded Layer gelöst, das die Flutter-Engine beherbergt und Translation und Dispatching von Windows-Messages regelt. Windows-Apps sollen das Flutter-Framework vollumfänglich nutzen können. Eine Reihe gängiger Plugins wurden entsprechend angepasst, darunter camera
, file_picker
und shared_preferences
. Die Open-Source-Community habe zudem eine breite Palette weiterer Pakete hinzugefügt, die etwa die Integration der Windows-Taskleiste oder den Zugriff auf die serielle Schnittstelle abdecken, so der Blogpost.
Mehrere Flutter-Entwicklungs-Tools sollen Windows praktischerweise ebenfalls unterstützen, darunter FlutterFlow, Realm, Rive, Syncfusion und Nevercode. Microsoft hat Flutter bei der Arbeit an Flutters Windows-Implementation offenbar tatkräftig unterstützt. Für eine UI ganz im Windows-Look hat Microsofts Flunt-Designteam die Pakete fluent_ui
und flutter_acrylic
für die Nutzung in Flutter fit gemacht und mit dem msix-Tool sollen Entwickler:innen ihre Flutter-Apps in einen Installer verpacken können, der den Upload in den Microsoft-Store ermöglicht.
Tiefergehende Informationen zur Windows-Implementation sowie zu allen weiteren in Version 2.10 verfügbaren Neuerungen finden sich in den zugehörigen Blogposts.