Investment-Forscher: Tesla ist möglicherweise die gefährlichste Aktie an der Wall Street
Für die Tesla-Aktie schien es in den vergangenen Monaten nur einen Weg gegeben zu haben – steil bergauf. Seit Jahresbeginn konnte Tesla seinen Wert an der Börse mehr als verfünffachen. Zuletzt gab es nach der Ankündigung und der Durchführung des Aktiensplits ein Kursfeuerwerk. Lediglich die Performance der vergangenen Woche enttäuschte. Gewinnmitnahmen und ein allgemeiner Einbruch der Tech-Aktien sorgten für ein Minus von fünf Prozent. Der richtige Zeitpunkt, jetzt noch auf den Erfolgszug aufzuspringen? Ein Experte warnt.
Trainer: Tesla-Aktie stark überbewertet
In der CNBC-Sendung Trading Nation erklärte der Investment-Forscher und Chef von New Constructs David Trainer, dass die Tesla-Aktie seiner Meinung nach stark überbewertet sei. Auch wenn bei Tesla in den kommenden Jahren immer das Best-Case-Scenario eintrete – etwa was die Zahl der produzierten und verkauften Elektroautos, die Gewinnmarge oder die Eroberung neuer Geschäftsfelder angeht –, müssten die Gewinne immer noch deutlich höher sein.
Teslas Bewertung liege derzeit 159 Mal höher als es die Gewinne zuließen, so Trainer. Dem Aktienpreis nach müsste Tesla einen Marktanteil von 40 bis 110 Prozent haben, wenn man mit dem aktuellen durchschnittlichen Verkaufspreis von 57.000 US-Dollar rechne. Bei Tesla handele es sich derzeit um eines der größten Kartenhäuser, das bereit zum Einsturz sei, sagte Trainer laut CNBC.
Der kürzlich erfolgte Aktiensplit könnte sich als zusätzliche Gefahr für potenzielle Investoren erweisen. Für Trainer sei der Schritt, die Tesla-Aktie in fünf Teile zu splitten, ein Versuch, unerfahrene Aktienhändler zum Kauf zu bewegen. Klar ist, dass die Einstiegshürde für den Kauf von Papieren mit einem Aktiensplit – wie es zeitgleich auch Apple durchgeführt hatte – sinkt. Für ein Tesla-Papier hatte man vor dem Aktiensplit Ende August noch über 2.200 Dollar zahlen müssen, danach waren es 460 Dollar. Am Freitag ging die Tesla-Aktie mit 418 Dollar aus dem Handel.
Tesla-Aktie sollte eher 40 bis 50 Dollar kosten
Trainer zufolge würde eine realistische Bewertung die Tesla-Aktie eher in dem Bereich von 40 bis 50 Dollar ansiedeln. Tesla, so der Investment-Forscher, sei etwa in Europa nicht in den Top 10 auf dem Elektroauto-Markt. Die verschärften Gesetze in puncto CO2-Ausstoß hätten die traditionellen Autobauer zu einer Aufholjagd veranlasst, was reine Stromer und Hybrid-Fahrzeuge angehe. In den USA seien auf Dauer ähnliche Vorgaben zu erwarten. Trainer würdigte Tesla und dessen CEO Elon Musk zwar für die Vorreiterrolle im E-Autobereich. Ein Blick auf die fundamentalen Daten sorge aber dafür, dass er die Finger von der Aktie lasse.
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Wer Tesla als „Autobauer“ sieht ist kein Investmentforscher. Der Mann hat nichtmal das bisschen „Forschergeist“ investiert, das notwendig wäre, das Mission-Statement von Tesla zu lesen und sich anzusehen, wieviel davon „Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltiger Energieversorgung“ bereits umgesetzt bzw. in der Markteinführung ist.
Ich denke dass die Tesla-Aktie eine hohe Bewertung hat. Das haben Apple, Amazon, Facebook, Google und Zoom aber auch – und zwei davon „produzieren“ gar nichts sondern sind nur Verkäufer von Werbung.
Aber Menschen, die Tesla mit „Autobauern“ vergleichen und daraus Ivestmententscheidungen ableiten halte ich – mit Verlaub gesagt für deutlich gefährlicher als jede noch so weit „überbewertete“ Aktie. Solchen Menschen sind Börsenprofis im schlechtesten Sinne. Ein Profi ist an der Börse nämlich jemand, der dafür bezahlt wird, eine bestimmte Meinung zu vertreten. Und so lange man nicht weiß von wem er bezahlt wird, sollte man seine Ratschläge geflissentlich ignorieren.
Wer vor 5 Jahren 50.000 Euro in Tesla investiert hat ist heute mehrfacher Millionär. Und wer all seine Tesla Aktien (eben diese Millionen) bis auf 50.000 Euro heute verkauft, wird genau diese Story innerhalb der nächsten zehn Jahre nochmal erleben.
Wenn an Tesla etwas „gefährlich“ ist, dann die Tatsache, dass hier ein Monpol entstehen könnte, gegen das alle bisherigen Monopolisten inkl. Zündholz, Ma Bell, Montan, OPEC, Microsoft und Apple, wie Kinderkram aussehen dürften. Dass sich Börsenprofis darüber keine Gedanken machen halt ich für „gefährlich“. Es würde nämlich klarmachen, wieviele Märkte Tesla in den nächsten Jahren durch disruptive Veränderungen völlig umkrempeln wird. Der KfZ-Markt ist da nur ein „Fliegenschiss“ oder um es mit einem „alten Börsenprofi“ auszudrücken: Peanuts.