
„Flamingone“: Dieses Foto brachte den KI-Wettbewerb durcheinander. (Foto: Miles Astray)
Im April 2023 hatte der Künstler Boris Eldagsen mit einem KI-generierten Foto bei den renommierten Sony World Photography Awards gewonnen – und, wie beabsichtigt, heftige Diskussionen über die Rolle von KI in der Kunst ausgelöst. Der Fotograf Miles Astray hat jetzt den Spieß umgedreht.
Echtes Foto gewinnt KI-Fotowettbewerb
Astray nahm an den 1839 Awards teil, einem internationalen Fotowettbewerb, der in einer eigenen Kategorie auch KI-generierte Bilder prämiert. Die Gewinner:innen wurden dabei von einer prominenten Jury gekürt, die aus Vertreter:innen der New York Times, von Getty Images, dem Pariser Centre Pompidou und Christie‘s bestand.
Astrays Wettbewerbsbeitrag „Flamingone“ zeigt einen Flamingo am Strand der Karibikinsel Aruba, der seinen Kopf hinter seinem Körper versteckt. So scheint es, als habe der Flamingo keinen Kopf – was die Idee, dass hier eine KI am Werk war, nur verstärkt.
Jury wählt Flamingone auf den 3. Platz
Das 2022 mit einer Nikon D750 aufgenommene Bild konnte das Publikum überzeugen und den Publikumspreis abräumen, wie Android Authority berichtet. Vor der Fachjury bestand „Flamingone“ nicht ganz und musste sich hier mit dem dritten Platz begnügen.
Insofern ist nicht ganz klar, ob Astrays Plan aufgegangen ist. Schließlich sollte seine Teilnahme zeigen, dass Natur immer noch besser sei als eine Maschine – „nature still outdoes the machine“ –, wie es in einer Mitteilung des Fotografen heißt.
Keine Ambitionen, mit KI zu arbeiten
Astray zeigte sich jedenfalls zufrieden mit seinem Experiment: „Es gibt nichts Fantastischeres und Kreativeres als Mutter Natur selbst“, so der Fotograf, der eigenen Angaben zufolge keine Ambitionen hat, mit KI zu arbeiten. Er hoffe jedenfalls, dass die Veranstalter:innen ihm sein Projekt verzeihen mögen.
Die 1839-Awards-Organisator:innen haben nach Bekanntwerden der nicht passenden Einreichung Astrays Foto zwar von der Liste der Gewinner:innen gestrichen. Man verstehe aber seinen Punkt. „Niemand“, heißt es in einer entsprechenden Stellungnahme, „versteht die Macht der Fotografie besser als wir“.