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Über 10.000 Kommentare: FR wird bei Facebook von pro-russischen Bots und Trollen überrannt

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wird nicht nur auf dem Schlachfeld ausgetragen, es häufen sich auch Hackerangriffe und Desinformationskampagnen. (Bild: Thomas Ragina / Shutterstock)
Über 10.000 pro Tag: Diese Flut von pro-russischen Kommentaren überschwemmt nach Angaben des Chefredakteurs Thomas H. Kaspar die Postings der überregionalen Tageszeitung in den sozialen Medien. Kaspar schreibt: „Da zum Beispiel Facebook ein Löschlimit von 10.000 Kommentaren pro Tag hat, können wir dem massiven Angriff nicht mehr Herr werden.“ Dazu postet er einen Screenshot, der besagt „10.944 Entscheidungen werden zu einem späteren Zeitpunkt von Facebook bearbeitet.“ Sein Kommentar: „Unfassbar“.
Viele Seitenbetreiber nutzen KI-basierte Kommentaralgorithmen, um Bots und Trolle auszusperren. Doch das Problem steckt an einer anderen Stelle: Die API hat ein Abfragelimit. Das heißt, nur eine bestimmte Anzahl an Kommentare kann am Tag gelöscht werden. Bei Facebook liegt diese Obergrenze bei 10.000. Die restlichen zu löschenden Kommentare arbeitet die Tochter des Meta-Konzerns am nächsten Tag ab. Dann sind aber schon wieder neue Trolle und Bots aktiv, die wiederum die Kommentarspalten füllen.

FR-Chefredakteur Thomas H. Kasper postete diesen Facebook-Screenshot, um das Problem zu verdeutlichen. (Bild: Twitter)
Kaspar legt dar, dass es zurzeit keine Alternative zu Facebook gebe. Die Social-Media-Plattform habe eine so hohe Reichweite, dass man sie kaum ignorieren könne. In den Twitter-Reaktionen zu dem Tweet beklagen andere Social-Media-Manager ähnliche Probleme. So habe die Allgäuer Zeitung seit längerem mit über 1.000 Kommentaren von zweifelhaften Accounts zu kämpfen – pro Tag und Facebook-Seite.
Auch hinter dem Twitter-Beitrag stehen diverse Kommentare, die immer wieder dieselbe Argumentation ins Feld führen: Das sei Zensur, gegen die Meinungsfreiheit, man stehle sich aus der „Diskussion“. Die meisten Kommentatoren empfehlen der FR jedoch, die Kommentarmöglichkeit ganz abzuschaffen oder Facebook zu verlassen. Beide Optionen schmecken dem Chefredakteur offensichtlich nicht. Die Frankfurter Rundschau gehört seit 2018 über Beteiligungen zum Medienkonzern Ippen Gruppe.
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