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Frances Haugen: Die 6 wichtigsten Enthüllungen der Facebook-Whistleblowerin

Der mehr als sechsstündigen Ausfall ist nicht der einzige Facebook-Aufreger diese Woche. Die Vorwürfe der Whistleblowerin Frances Haugen stehen nach wie vor im Raum. Wir fassen zusammen.

3 Min.
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Facebook. (Foto: AlexandraPopova / shutterstock)

Zwei Jahre und fünf Monate war die Produktmanagerin Frances Haugen bei Facebook und hat unter anderem daran gearbeitet, Manipulationsversuche bei Wahlen zu verhindern. Dann habe sie es nicht mehr ausgehalten: Haugen spielte dem Wall Street Journal Dokumente und Informationen zu, die beweisen sollen, dass der Konzern ziemlich genau weiß, wie schädlich Instagram und Facebook sein können. Haugen sagt: Weil sie intern keine Bestrebungen entdecken konnte, dem entgegenzuwirken, habe sie sich entschlossen, zur Whistleblowerin zu werden.

Die Vorwürfe: Das läuft bei Facebook alles falsch

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Das renommierte Wall Street Journal hat alle Informationen ausgewertet und in einer Artikelserie aufgearbeitet. Wir fassen zusammen.

1. Facebooks Regeln gelten nicht für alle

Ausgewählte Prominente, Politiker:innen und Journalist:innen stehen bei Facebook auf einer Art „weißen Liste“ – das bedeutet, dass sie Inhalte auf der Plattform teilen können, ohne von den sonst üblichen Moderationsmaßnahmen betroffen zu sein. Dem liegt ein Programm namens XCheck („Cross-Check“) zugrunde, das eigentlich verhindern sollte, dass die Konten bekannter Persönlichkeiten übereilt gelöscht werden. Tatsächlich soll es aber dazu geführt haben, dass einige Personen posten konnten, was sie wollten, ohne dafür wirkliche Konsequenzen zu erfahren.

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Welche Promis auf der Liste stehen sollen und was Facebook dazu sagt, liest du in unserem Artikel zum Thema.

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2. Facebook weiß, wie gefährlich Instagram (vor allem) für junge Mädchen ist

Über Jahre hinweg haben für Instagram tätige Wissenschaftler:innen untersucht, wie die Plattform junge Nutzer:innen beeinflusst. Dabei soll mehrfach herausgekommen sein, dass Instagram einem „nicht unwesentlichen Teil von ihnen“ mehr schadet als andere Social-Media-Plattformen. Besonders betroffen sollen Mädchen im Teenageralter sein. In der Öffentlichkeit – und auch in Stellungnahmen gegenüber dem US-Kongress – hat Facebook derartige Effekte jedoch kontinuierlich heruntergespielt und die eigenen Forschungsergebnisse unter Verschluss gehalten.

3. Facebook wollte besser werden – und wurde stattdessen schlimmer

Im Jahr 2018 soll Facebook grundlegende Änderungen am Algorithmus vorgenommen haben – nicht zuletzt, um sinkenden Nutzer:innenzahlen entgegenzuwirken. Das Ziel war laut Zuckerberg, Verbindungen zwischen den Nutzer:innen zu stärken und Interaktionen mit Familie und Freund:innen zu fördern. Schnell sollen Facebook-Mitarbeitende jedoch festgestellt haben, dass die Änderungen genau das Gegenteil bewirken – das Klima auf der Plattform und die Nutzer:innen wurden stattdessen wütender. Zuckerberg soll untersagt haben, die Änderungen rückgängig zu machen, weil er befürchtete, das könnte zu weniger Interaktionen auf der Plattform führen.

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4. Facebook geht kaum gegen Drogenkartelle und Menschenhandel vor

Vor allem in Ländern, in denen sich Facebook erst ausbreitet und die Nutzendenzahlen schnell steigen, wird die Plattform anscheinend gerne zweckentfremdet. Angestellte sollen schon frühzeitig darauf hingewiesen haben, dass Menschenhandelnde im Mittleren Osten Facebook nutzen, um Opfer zu finden. Bewaffnete Gruppierungen in Äthiopien sollen über Facebook zu Gewalt und Diskriminierung gegen Minderheiten aufgerufen haben. In weiteren Memos an Vorgesetzte wurde vor Organhandel, Pornografie und Regierungsmaßnahmen gegen politisch Andersdenkende gewarnt – ohne Ergebnis.

5. Facebook konnte nicht dazu beitragen, die Impfquote in den USA zu erhöhen

Facebook sollte Menschen dazu motivieren, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen – nicht zuletzt, um Mark Zuckerbergs Überzeugung, mit der Plattform etwas Gutes geschaffen zu haben, zu belegen. Was stattdessen geschah, dürfte bekannt sein: Impfgegner:innen machten sich die Dynamiken der Plattform zu eigen und überschwemmten sie mit dem, was Facebook intern als Content bezeichnet haben soll, der eine „Barriere zum Impfen“ darstellt. Das zeigt vor allem, dass es Facebooks Führungsgremien nicht gelingt, die Plattform zu steuern – selbst wenn sie sich ein klares Ziel gesetzt haben.

6. Facebook sieht Kinder als „wertvolles“ und „ungenutztes“ Gut

Interne Arbeitsgruppen sollen schon länger daran gearbeitet haben, Kinder und insbesondere die sogenannten Tweens – die zwischen zehn und zwölf Jahre Alten – als neue Zielgruppe zu erschließen und Produkte zu entwickeln, die für sie attraktiv sein könnten. Das sollen nach den Wall-Street-Journal-Berichten beispielsweise Tools zur Verabredung zum Spielen gewesen sein.

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Was sich noch hinter den Plänen verbirgt und warum Facebook sich entschlossen hat, das geplante „Instagram Kids“ doch auf Eis zu legen, liest du in unserem Artikel zum Thema.

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