Post verbietet Frankierung von Päckchen per Briefmarke, empfiehlt App und Online
Als der Verfasser dieser Zeilen heute ein Päckchen zu frankieren hatte und deshalb das Internet zur Recherche über die korrekte Methode, dies zu tun, bemühte, fiel ihm eine Änderung auf, die nicht jedem gefallen dürfte.
So kannst du Päckchen nicht mehr frankieren
Mit Wirkung vom 1. Januar 2021 dürft ihr Päckchen nicht mehr mit Briefmarken freimachen. Die bisher eigens dafür erhältlichen Briefmarken mit einem Wertaufdruck von 3,79 Euro sind aus dem Verkauf genommen worden.
Die aktuelle Preisliste der Deutschen Post (PDF) wird auf ihrer Seite 69 entsprechend deutlich. „Eine Frankierung mit Briefmarken ist bei Päckchen nicht zulässig“, heißt es dort. Ein Hinweis darauf, dass das bislang anders war, fehlt vollständig. Eine Erklärung gibt es ebenso wenig.
Was machen nun Menschen, die sich mit einem Vorrat an entsprechenden Briefmarken eingedeckt haben? Die Preisliste hat dazu keine Antwort. Auf Twitter ist es indes einem Nutzer gelungen, eine Aussage dazu vom offiziellen DHL-Account zu erhalten. Danach sollen etwa vorhandene Briefmarken in einer Übergangsfrist bis 30. Juni 2021 noch für die Frankierung von Päckchen verwendet werden dürfen, sofern diese dann in einer Filiale eingeliefert werden. Eine Einlieferung über den Briefkasten ist nicht zulässig.
So musst du Päckchen ab sofort frankieren
Wer also nun Päckchen versenden möchte, hat zwei digitale und einen analogen Weg. Der analoge Weg besteht darin, sich mit dem Päckchen in eine Postfiliale zu begeben, dort einen Versandschein von Hand auszufüllen und das Päckchen am Schalter aufzugeben.
Der erste digitale Weg besteht darin, im Browser die Online-Frankierung aufzurufen und sich durch die Formulare zu texten, um am Ende einen Versandschein im PDF-Format zu erhalten, der ausgedruckt und aufgeklebt werden muss. Für eine Handvoll Euro mehr könnt ihr die Sendung auch noch bei euch abholen lassen. Ansonsten habt ihr den Weg in die nächste Postfiliale vor euch.
Der zweite digitale Weg besteht darin, die „Post & DHL App“ (Android | iOS) zu nutzen, die wir euch vor kurzem im Zusammenhang mit der neuen Möglichkeit, mobile Briefmarken damit zu kaufen, vorgestellt hatten. Leider ist die App, wenn es um Päckchen geht, nicht wesentlich komfortabler als die Online-Frankierung.
Ihr kauft also in der App das entsprechende Päckchen-Format, bezahlt per Paypal, Kreditkarte oder Lastschrift und – genau – druckt den entsprechenden Aufkleber aus. Danach macht ihr euch auf den Weg in die Filiale oder habt für ein paar Euro mehr eine Abholung gebucht.
Halbkomfortabel – mit der App habt ihr die Möglichkeit, in der Postfiliale selbst den Ausdruck vorzunehmen. Dazu hält die App einen QR-Code vor, der eure Sendung identifiziert. Der wird in der Filiale gescannt und die Marke entsprechend vor Ort ausgedruckt. Der DHL-Bote hat übrigens bei der Abholung auch die Möglichkeit, die Marke auszudrucken.
Kosten sparen durch Mitgabe bei Lieferung
Kleiner Tipp: Der DHL-Zusteller nimmt eure Päckchen auch ohne dedizierte Anmeldung und ohne Zusatzkosten mit, wenn er sowieso bei euch vorstellig wird, weil er euch etwas zu liefern hat. In diesem Fall kann der Zusteller die Mitnahme allerdings verweigern – etwa, wenn er keinen Platz im Lieferfahrzeug hat. Auf die Leistung habt ihr keinen Anspruch. Sie soll aber nach Möglichkeit erbracht werden.
Der digitale Weg ist nicht für alle Menschen offen. Die Briefmarken waren eine Möglichkeit vorfrankierte Päckchen schnell und zügig bei der Post abzugeben. Ich würde mir als Kunde wünschen, dass dies bald wieder möglich ist.
Dem müsste sich ein Anwalt annehmen…wenn man sich ein Vorrat an Briefmarken, der weit über den Juni 2021 hinausgeht, genau zu diesem Zweck (nämlich dem Versenden von Päckchen ohne sich in der Schlange anstellen zu müssen) angeschafft hat, soll bitte schön, was mit diesen Briefmarken machen??? Ich möchte und brauche nicht neue Marken kaufen, wenn ich doch noch welche habe. Hat die Deutsche Post die Zeit der so gerne überall als Ausrede genutzten Pandemie berücksichtigt bei dieser nicht gerade sinnvollen Entscheidung? Gültige Marken darf man so einfach als Frankierung des Päckchens verweigern? Es ist so als würde man bei der Bank größere Summe am Geld in 20er Scheinen ausbezahlen und obwohl sie ein gültiges Zahlungsmittel sind, sie nicht mehr zum Zahlen benutzen können, weil man gerade so lustig ist und für das Abheben von 100er Scheinen ist…Finde es unter aller Sau und sicherlich ein Fall für rechtliche Recherche… Und wie kann die Post davon ausgehen oder es annehmen, dass man viele Briefmarken innerhalb von einem halben Jahr aufbrauchen muss….ist es nicht ein Eingriff in die Rechte eines jeden Kunden, der es selbst entscheiden können sollte, wie sein persönlicher Bedarf/Verbrauch ist/wird?