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Fraunhofer Colab will Forschung und Startups miteinander vernetzen

Das Colab soll Fraunhofer-Wissenschaftler:innen mit interessierten Gründer:innen zusammenbringen. Profitieren können davon beide Seiten, doch wenn die unterschiedlichen Arbeitskulturen aufeinandertreffen, müssen oftmals Coaches mithelfen.

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Das Team des Fraunhofer Colab - v.l.n.r.: Chinyere Wirthmüller, Janis Kropp, Florian Ascherl, Alina Buck, Mahir El, Markus Neumeier (Foto: Fraunhofer Venture)

Seit November 2020 gibt es mit dem Venture Colab eine Kooperationsplattform für Fraunhofer-Forschende, externe Startups und Gründer:innen. In den letzten Monaten hat das Colab-Team um den Team Lead Florian Ascherl gut 20 Kooperationstandems mit Fraunhofer-Zentren initiiert. Dabei wurden die meisten der Tandems in das Ahead-Programm aufgenommen, das bereits seit Längerem existiert und über das wir bereits berichtet haben. Mit Unterstützung der Kolleg:innen aus den jeweiligen Fraunhofer-Zentren arbeiten die Gründerteams an ihrem Markteintritt.

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Wie ein Sprecher der Fraunhofer-Gesellschaft berichtet, erhofft sich diese von dem Engagement die Möglichkeit, neue Technologien unkompliziert und vergleichsweise schnell in den Markt zu bringen. Profitieren können davon sicherlich beide Seiten – das Startup bekommt Renommee und die Fraunhofer-Gesellschaft profitiert umgekehrt von der Agilität und der Nähe zum Markt und zu den Kund:innen. Die Idee, effektive Brücken zwischen diesen beiden Welten zu bauen und den Instituten neue Möglichkeiten der Technologieverwertung über Kooperationen mit externen Gründern zu eröffnen, ist also bislang aufgegangen.

Das Colab punktet mit Netzwerkgedanken

Das Colab bietet somit Unterstützung für Fraunhofer-Institute, die zukunftsweisende Technologien ausgründen wollen, denen es aber am passenden Gründer-Know-how und an den Persönlichkeiten fehlt. Zugleich wolle man Technologie-Scout für junge High-Tech-Startups sein, die spezielle Technologien für die Realisierung ihrer Produktvision suchen. Die potenziellen Kooperationspartner werden dafür in einem strukturierten Matching-Prozess miteinander verbunden, das mit einem möglichst konkreten Technologiebedarf in Form eines Matching-Formulars startet und im Idealfall nach einem Tech-Scouting über ein Netzwerk von 75 Instituten mit rund 29.000 Mitarbeiter:innen in Erfolg mündet.

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In anderen Fällen identifiziert das Colab potenzialträchtige Fraunhofer-Technologien und bringt die Institute mit Gründer:innen mit spezieller Expertise für das jeweilige Themenfeld zusammen oder bindet weitere Partner aus dem High-Tech-Ökosystem in eine Partnerschaft ein. Beispielsweise wird hier eng mit Frühphasen-Investor:innen oder dem Entrepreneurship-MBA-Programm einer Universität zusammengearbeitet.

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Argos: Technologie rund um den digitalen Zwilling im Bauwesen

Ein Beispiel dafür, wie eine solche Kooperation funktionieren kann, ist das Argos-Projekt. Bei Argos handelt es sich um ein Konzept, mit dem man das Modell des digitalen Zwillings, das in der Industrie häufiger auftritt, auch auf den Bausektor ausweiten kann. Dazu gingen die Wissenschaftler:innen eine Kooperation mit dem Startup Pointreef ein. „Dessen Kerngeschäft ist es, Bestandsgebäude zu scannen und ein virtuelles Modell nachzumodellieren, auf dessen Basis ihre Kund:innen etwa Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen durchführen können“, erklärt Robert Schröder, Wissenschaftler am Fraunhofer IPK.

So geht die Rechnung für beide Seiten auf. „Pointreef kennt den Markt sehr genau und hat ein wertvolles Kontaktnetzwerk zu den wichtigen Akteur:innen aufgebaut. Wir als Fraunhofer-Forschende können das Know-how einbringen, um die Technologie-Lücke zu schließen, die bisher eine effiziente und kostengünstige digitale Erfassung von Gebäuden verhindert hat. Unser Team arbeitet sehr agil und eigenverantwortlich und das Fraunhofer IPK ist offen für neue Ideen und Kooperationen.“

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Doch obwohl die menschliche und technologische Basis stimmte, habe man schon früh instinktiv das Gefühl gehabt, dass die Zusammenarbeit nicht in einem sonst üblichen Industrieprojekt umgesetzt wird – einfach weil das Mindset der Fraunhofer-Wissenschaftler:innen ein anderes ist als die Einstellung der Startup-Gründer. Regelmäßige Coachings, Benchmarks und ein gemeinsames Ahead-Bootcamp hätten dann dazu beigetragen, dass man effizient an verschiedenen Themen arbeite und die Fokussierung aufs Wesentliche nicht aus den Augen verliere.

„Der Startup-Modus war für uns ein entscheidender Entwicklungs- und Geschwindigkeitsvorteil. Für Startups ist das Feedback von Kund:innen und Anwender:innen der wichtigste Parameter für die Entwicklung der eigenen Leistungen“, weiß Schröder. So schnell, flexibel und kundenorientiert könne man in einer großen Organisation kaum arbeiten. Den Unterschied mache nicht die Kultur alleine, sondern die Kombination mit den Ressourcen und der Leistungsfähigkeit der Forschung. „In einer guten Partnerschaft kann man die Geschwindigkeit und Marktnähe von Startups mit der Exzellenz und Nachhaltigkeit von Spitzenforschung verbinden“, fasst es der Wissenschaftler zusammen.

Startups, die sich für eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Colab interessieren, können sich über die trotz der Pandemie stattfindenden Events und über einen ausführlichen Matching-Fragebogen mit den Forschenden vernetzen.

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