Seit mehreren Monaten zieht sich der wohl größte Deal der Gaming-Branche jetzt schon hin. 69 Milliarden US-Dollar will Microsoft für den Game-Publisher Activision Blizzard auf den Tisch legen, doch Kartellbehörden auf der ganzen Welt sind gegen den Deal. Jetzt gibt es in den USA einen Hoffnungsschimmer.
Eigentlich sollte am 2. August dieses Jahres die Verwaltungsklage von der Federal Trade Commission (FTC) verhandelt werden. Damit wollte die FTC den Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft verhindern. Gleichzeitig versuchte die Behörde eine einstweilige Verfügung zu erwirken, die Microsoft daran hindern sollte, den Deal während des laufenden Verfahrens abzuschließen.
Ein Bundesrichter lehnte jedoch den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab und ein Berufungsgericht stimmte ebenfalls gegen einen vorläufigen Stopp des Deals, und auch aus der Verwaltungsklage wird jetzt vorerst nichts mehr.
FTC knickt ein
Während Microsoft und Activision Blizzard in mehreren Ländern argumentieren müssen, warum der Deal nicht schädlich für den Wettbewerb ist, haben die beiden Unternehmen FTC gebeten, den Fall zurückzuziehen. Entgegen vieler Erwartungen ist das nun tatsächlich geschehen, wie Bloomberg berichtet.
Nachdem das Verwaltungsverfahren nun zurückgezogen wurde, liegt es an Microsoft und Activision, die Kommissare der FTC davon zu überzeugen, einer Einigung zuzustimmen oder ihre Bedenken gegen den Deal auf sich beruhen zu lassen.
Wichtig zu wissen: Obwohl die FTC ihre Verwaltungsklage ausgesetzt hat, behält sie sich das Recht vor, den Prozess erneut aufzunehmen, falls die Fusion abgeschlossen wird.
Zeitgewinn in Großbritannien
Auch in Großbritannien setzen sich Microsoft und Activision Blizzard aktuell mit den Behörden auseinander und können auch hier einen kleinen Sieg für sich verzeichnen. Kürzlich konnte die einvernehmlich vereinbarte Frist bis zum 18. Oktober verlängert werden, was ein Zeitgewinn für Verhandlungen mit den britischen Wettbewerbsbehörden bedeutet.
Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde hatte zuvor Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Deals auf den Cloud-Gaming-Markt geäußert und ein Veto gegen den Kauf eingelegt.