Gehälter für C‑Level-Positionen in der Digitalbranche sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Dieser Trend ist unter anderem auf den anhaltenden Fachkräftemangel zurückzuführen.
Laut einer Studie der Personalberatung i‑potentials, über die das Manager Magazin berichtet, betrug das durchschnittliche Gehalt für eine Führungsposition in der Branche im Jahr 2021 rund 302.773 Euro. Bereits ein Jahr später stieg es auf 319.127 Euro. Die Studie basiert auf Daten von 1.778 Personen.
Es gibt immer weniger Topleute
Die hohen Gehälter in der Digitalbranche resultieren vor allem aus dem Mangel an qualifizierten Spitzenkräften, so Martina von Hattinger, Autorin der Studie. Digitale Kompetenz ist aktuell gefragter denn je.
Der Mangel an talentierten Fachkräften hat zwei Hauptursachen: Zum einen fehlt es an Nachwuchskräften, zum anderen gehen ältere Führungskräfte entweder in die Selbstständigkeit oder in den Ruhestand.
„Globale Krisen haben diesen Wettbewerb sogar noch einmal verstärkt, da der Druck zunimmt, durch Innovation und Transformation in einer sich rasant wandelnden Umwelt profitabel zu wirtschaften und zukunftsweisende Investitionsentscheidungen zu treffen“, erklärte Hattinger.
Nordrhein-Westfalen mit den größten Anstiegen
Den größten Gehaltssprung verzeichnete Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren. Dort stiegen die Gehälter für Führungskräfte in der Branche von 2019 bis 2022 um 17,25 Prozent. Auf dem zweiten Platz liegt Bayern mit einem Anstieg von 13,34 Prozent.
Insgesamt verdienen C‑Level-Kräfte in Hessen am meisten. Hier liegt der Durchschnitt bei 322.324 Euro pro Jahr, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 317.672 Euro und der Start-up-Hauptstadt Berlin mit 293.454 Euro.
Laut Hattinger ist es für Unternehmen außerhalb der Ballungszentren schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren, weshalb Führungskräfte hier höhere Gehälter erhalten.
Weniger Bonus, mehr Gehalt
Die Zahlen zeigen außerdem, dass Bonuszahlungen abnehmen, während die Grundgehälter steigen. Davon profitieren insbesondere Positionen wie der Chief Operating Officer (COO), bei denen Boni eher unüblich sind.
Gerade bei Start-ups nehmen die Boni deutlich ab, stattdessen sind Vergütungen in Form von Unternehmensanteilen im Trend. Dadurch sind die Führungskräfte stärker an das Unternehmen gebunden. Natürlich besteht auch das Risiko, dass der Wert der Anteile sinkt.