
CLO in einem Unternehmen. (Symbolbild: AYO Production / Shutterstock)
In vielen amerikanischen Unternehmen wird die Rolle des Chief Legal Officer (CLO) und des Corporate Secretary (CS) von einer Person übernommen. Eine Studie des Costello College of Business der George Mason University, hat die Vor- und Nachteile dieser Praxis untersucht.
Die Forscher haben Daten von Unternehmen verglichen, bei denen beide Rollen von einer Person ausgeführt werden, und von Unternehmen, bei denen sie von zwei Personen besetzt sind.
Der Datensatz umfasst Wertpapiersammelklagen, behördliche Durchsetzungsmaßnahmen und den Dollarbetrag der damit verbundenen Strafen.
Eine Person für beide Jobs ist günstiger
Die Daten zeigen, dass Unternehmen mit einem Dual-CLO, also einer Person, die beide Rollen ausfüllt, eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit haben, verklagt zu werden oder gegen Vorschriften zu verstoßen.
Auch die durchschnittlichen Strafen dieser Unternehmen waren deutlich geringer. Laut Studie zahlten Unternehmen mit Dual-CLO durchschnittlich 1,7 Millionen Dollar, während andere Unternehmen rund fünf Millionen Dollar pro Klage zahlten. Den Zahlen zufolge macht ein Dual-CLO also durchaus Sinn.
Allerdings besteht auch das Risiko, dass diese Person ihre Position ausnutzt. Ein bekanntes Beispiel ist Nancy Heinen, Apples ehemalige CLO und CS. Sie nutzte ihre Doppelrolle, um illegale Rückdatierungen von Aktienoptionen im Wert von rund 40 Millionen Dollar zu vertuschen, wie phys.org berichtet.
Es kommt darauf an
Während ein Dual-CLO die kostengünstigere Option ist, gilt eine Verteilung der Rollen als sicherer. Laut den Forschern entscheiden sich vor allem ältere und größere Unternehmen für die Trennung der Positionen. Auch Unternehmen mit besonders hohen Börsenrenditen trennen die Jobs häufiger.
„Wenn die Komplexität zunimmt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Trennung größer“, sagt Aier. Am Ende gibt es also keine einheitliche Lösung. Was das Beste für das Unternehmen ist, muss immer im Einzelfall entschieden werden.