Für mehr Barrierefreiheit: Diese Chrome-Extension simuliert sensorische Einschränkungen

Lehrreiche Einblicke: Funkify zeigt euch eure Webprojekte aus einer anderen Perspektive. (Screenshot: Funkify/t3n)
Spannende Einblicke: 10 Accessibility-Simulationen
Funkify will das ändern. Die Chrome-Extension ist ein von der schwedischen Post- und Telekommunikationsbehörde gefördertes Projekt schwedischer Usability- und Accessibility-Experten. Wer die Erweiterung installiert, hat die Wahl zwischen zehn verschiedenen Simulatoren. Darunter sind Personas wie Color Carl oder Dylexia Dani, die euch zeigen, wie eure Webpage für Menschen mit Einschränkungen der Farbsichtigkeit oder mit Dyslexie aussieht. Zudem solche, die temporäre Hindernisse simulieren, wie zum Beispiel Sunshine Sue oder Blurry Bianca. Außerdem gibt es bei jeder der Perspektiven die Möglichkeit, Intensität und Ausprägung zu variieren, und die Erweiterung informiert euch sogar über die Verbreitung der einzelnen Einschränkungen in der Bevölkerung. Von Color Carl lernen wir zum Beispiel, dass etwa acht Prozent aller Männer und 0,5 Prozent aller Frauen von einer Form der Farbenblindheit betroffen sind. Hyperactive Henny erklärt, dass zehn Prozent aller Menschen als kognitiv von der Norm abweichend gelten.

So sieht t3n.de laut Funkify für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche aus. (Screenshot: t3n)
Analyse-Tool
Mit Robot Robin bietet Funkify außerdem Tipps und Hilfestellung dazu, wie ihr eure Webprojekte schnell und einfach barrierefreier machen könnt. Der Roboter kreidet etwa an, wenn Link- oder image-alt-Texte fehlen, Headings nicht hierarchisch vergeben wurden oder eure inputs label-Tags vermissen lassen. Downloaden könnt ihr die Erweiterung über den Google Chrome Webstore.
Was bedeutet Barrierefreiheit im Netz?
Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass Websites und Apps so gestaltet werden, dass (im Idealfall) alle Menschen sie uneingeschränkt nutzen können – gegebenenfalls unter Zuhilfenahme assistiver Technologien. Vorrangig denkt man bei Barrierefreiheit vielleicht an Menschen mit Behinderung. Daneben profitieren aber auch eine steigende Anzahl älterer Nutzer von einer möglichst barrierefreien Gestaltung von Angeboten im Netz. Ebenso zum Beispiel Menschen, deren Muttersprache eine andere ist als jene, in der die Inhalte auf eurer Website verfasst sind.