
Giphy erweitert die bislang auf tonlose GIF-Animationen spezialisierte Plattform ab sofort um Kurzvideos. Damit gibt es auf der Bewegtbildplattform erstmals auch etwas zu hören. Im Gegensatz zur Hype-App Tiktok oder anderen Kurzvideodiensten können Nutzerinnen und Nutzer allerdings nicht selbst Videos hochladen. Das bleibt vorerst ausgewählten Marken vorbehalten.
Marken können maximal 30-sekündige Clips hochladen. Giphy empfiehlt allerdings, die 15-Sekunden-Marke nicht zu überschreiten. So soll verhindert werden, dass der Clip, wenn er beispielsweise in einem Chat eingebunden wurde, zu früh aus dem Sichtfeld verschwindet.
Zu den ersten Partnern des Videodienstes gehört unter anderem Universal Pictures. „Giphy bietet eine sehr coole, organische Möglichkeit, unsere Filme in das kulturelle Gespräch zu integrieren“, erklärt Universals Digital-Marketing-Vize Justin Pertschuk das Engagement des Hollywood-Unternehmens gegenüber Variety.
Neben der Filmbranche gehört auch das Musiklabel Geffen Records zu einem der ersten Unternehmen, die sich den Umstand zunutze machen wollen, dass Giphy jetzt auch Ton unterstützt. Zum Start von Giphy Video hat das Unternehmen exklusive Inhalte vom Dreh des letzten Musikvideos des US-amerikanischen DJs Marshmello auf die Plattform gebracht.
Als Józef Tykociński-Tykociner im Jahr 1922 erstmals das von ihm entwickelte Tonfilmverfahren vorstellte, war es in den Augen – beziehungsweise den Ohren – der Zuschauer eine Revolution. Für Giphy mag die Hinwendung zu vertonten Video-Clips einen ähnlichen Umbruch bedeuten, für das Internet-Publikum ist es allerdings nichts Neues. Auf Tiktok, Instagram oder Facebook gibt es unzählige Kurzvideos. Um mit diesen Anbietern gleichzuziehen, müsste Giphy die neue Video-Sektion erstmal für alle Nutzerinnen und Nutzer öffnen. Dafür gibt es derzeit aber keine Pläne, auch wenn das Unternehmen den Schritt langfristig nicht ausschließen will.
Es bleibt außerdem abzuwarten, wie die vertonten Videos beim Giphy-Publikum ankommen werden. Das nutzt die animierten Bilder der Plattform häufig im Kontext von Chat-Konversationen. Dafür eignen sich klassische GIFs im Vergleich zu Videos schon deshalb besser, weil weder die Lautstärke nachgeregelt, noch auf den Büronachbarn Rücksicht genommen werden muss.
Dennoch scheint man bei Giphy daran zu glauben, dass auch vertonte Clips im Messaging-Kontext Erfolg haben könnten. „Wir wollen die erste Adresse sein, wenn Menschen Videos in die Konversation einbringen“, erklärt Giphy-Chef Alex Chung gegenüber Variety. Zumal es, so Chung, bislang keine Plattform für professionelle Kurzvideos gebe.
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