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Fukushima: Roboter-Fotos zeigen geschmolzenen Brennstoff im Kernreaktor

Es sind bedrückende Bilder, die ein ferngesteuerter Roboter am Mittwoch in sein Kontrollzentrum gesendet hat – auch wenn die nicht unerwartet kommen. Als die Kühlsysteme des von der Tokyo Electric Power Company (Tepco) betriebenen Atomkraftwerks Fukushima im Jahr 2011 durch ein massives Erdbeben mit folgendem Tsunami beschädigt worden waren, schmolz die Anlage und der größte Teil des radioaktiven Brennstoffs sammelte sich auf dem Boden der Sicherheitsbehälter.
Wie die Nachrichtenagentur Associated Press meldet, befinden sich neuen Erkenntnissen zufolge etwa 900 Tonnen geschmolzenen Kernbrennstoffs in den drei Reaktoren des Kraftwerks. Schätzungen der verantwortlichen Behörden gehen davon aus, dass deren Beseitigung aufgrund der Komplexität des Vorhabens 30 bis 40 Jahre dauern wird.
Das in den Reaktoren rund zwei Meter hoch stehende Meerwasser, das den Brennstoff aktuell umgibt, soll trotz seiner erheblichen Radioaktivität zurück ins Meer geleitet werden. Die japanischen Behörden meinen dazu lapidar, dass es immerhin nirgendwo anders hinfließen könne.
Die Roboter-Bestandsaufnahme von Mittwoch stellt den ersten gelungenen Vorgang seiner Art dar. Schon 2017 war eine robotische Erkundungsmission gestartet worden. Dabei gelang es dem eingesetzten Roboter allerdings nicht, den Brennstoff zu fotografieren, weil der Reaktor zu stark beschädigt und die Strahlung im Inneren zu massiv war.
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Die Strahlung ist immer noch beträchtlich. An einer Stelle habe der Roboter eine für Menschen tödliche Strahlenbelastung von 2 Sievert gemessen, ließ Tepco verlauten. Der jährliche Grenzwert für die Strahlenbelastung von Kraftwerksangestellten liegt bei 50 Millisievert.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das Gebiet um die havarierten Reaktoren seit ihrem Untergang kontinuierlich untersucht. Mit mobilen Geigerzählern wird permanent die Strahlung gemessen. Ebenfalls untersucht werden seltsame Wachstumsmuster der Bäume in der Nähe. Dabei stellten die Forschenden fest, dass die radioaktive Strahlung sie auf zellulärer Ebene beeinflusst hat.
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